- Medienmitteilung
TRANSFORM-Referent Marcel Gygli erweitert die BFH mit neuer Professur «AI for the Public Sector»
03.05.2023 Im Rahmen der TRANSFORM 2023 Konferenz zum Thema «Künstliche Intelligenz im öffentlichen Sektor» trafen sich am Mittwoch, 3. Mai 2023, rund 200 Teilnehmende im Berner Rathaus. Unter anderem referierte Marcel Gygli, Innovation Fellow der Bundesverwaltung, über grosse Sprachmodelle und deren Anwendungsmöglichkeiten. Gygli besetzt ab Mai 2023 die neu geschaffene Professur «AI for the Public Sector» an der Berner Fachhochschule.
An der Konferenz des Instituts Public Sector Transformation der Berner Fachhochschule haben Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung aktuelle Anwendungen von künstlicher Intelligenz im öffentlichen Sektor präsentiert und über die Potenziale und Risiken der neuen Möglichkeiten diskutiert. Rund 200 Personen nahmen am Anlass im Berner Rathaus teil.
Paulina Grnarova, CEO von DeepJudge, eröffnete die TRANSFORM mit einem Vortrag über die technischen Möglichkeiten und Grenzen von KI im juristischen Umfeld. Anschliessend sprach Bertrand Loison, Vizedirektor beim Bundesamt für Statistik, über den Einsatz von KI-Technologien in der Bundesverwaltung und gab Einblick in das Kompetenznetzwerk für künstliche Intelligenz (CNAI). Als kritischer Kontrapunkt zeigte Matthias Mazenauer vom Kanton Zürich im «Reality-Check» auf, dass viele Machine Learning Anwendungen in der Verwaltung noch in den Kinderschuhen stecken. Beim Bundesgericht hingegen wird KI für die Anonymisierung von Gerichtsurteilen mittels eines Schweizer Sprachmodells der BFH bereits genutzt, wie IT-Leiter Daniel Brunner erläuterte. Schliesslich vermittelte SP-Nationalrätin Min Li Marti einen Überblick der aktuellen politischen Diskussion im nationalen Parlament und teilte ihre persönliche Position.
Auch die Wissenschaft kam zu Wort: Nadja Braun Binder, Professorin für öffentliches Recht an der Universität Basel, reflektierte über die Notwendigkeit neuer Rechtsgrundlagen für KI in der Verwaltung. Oliver Neumann von der Universität Lausanne zeigte Lösungsansätze auf, wie Behörden den produktiven Einsatz von KI fördern können. Und BFH-Professorin Mascha Kurpicz-Briki referierte über Potenziale und Diskriminierungsrisiken von KI-Anwendungen.
Vorgetragen hat ausserdem Marcel Gygli, derzeit noch Innovation Fellow bei der Nationalbibliothek. Er gab Einblick in die Funktionsweise und Nutzung von grossen Sprachmodellen in der Bundesverwaltung. Gygli hat Anfang Mai als Professor an der BFH gestartet und forscht dort künftig zu Fragen rund um die Entwicklung und den Einsatz von KI im öffentlichen Sektor. Mit der neuen Professur «AI for the Public Sector» am BFH Departement Wirtschaft sollen Wissen und Fähigkeiten zu KI weiter ausgebaut und in die Verwaltungspraxis transferiert werden.