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Menschengerechte Lebensräume im verdichteten Wohnen
28.06.2022 Welche Anforderungen, Wünsche und Bedürfnisse haben Menschen, die in verdichtetem Wohnraum leben? Und wie lassen sich diese künftig direkt in Planungsprozesse integrieren? Diesen Fragen geht das interdepartementale Projekt Humane Dichte nach.
Die Grundbedürfnisse der Nutzer*innen im verdichteten Wohnen sind nur mangelhaft erforscht. Gründe dafür sind, dass diese Bedürfnisse meist in Form von Rückmeldungen auf bereits bestehende Entwürfe in konkrete Projektvorhaben einfliessen und im Rahmen von Mitwirkungsverfahren sowie partizipativen Prozessen erfolgen. Im Kontext einer nachhaltigen Weiterentwicklung unserer Siedlungen sind Architektur und Städtebau aber gefordert, den zur Verfügung stehenden Raum entlang grundlegender Bedürfnisse der Nutzer*innen zu entwickeln. Denn das führt zu mehr Zufriedenheit, Gesundheit und sozialer Nachhaltigkeit. Zudem kann der Lebenszyklus von Gebäuden verlängert werden.
Interdepartementale Zusammenarbeit
Mit den Fragen, welche Bedürfnisse der Nutzer*innen vorhanden sind und wie sich diese in Planungsprozesse integrieren lassen, beschäftigt sich das Forschungsprojekt Humane Dichte. An dem interdepartementalen Projekt beteiligt sind neben Forschenden des Instituts für Siedlungsentwicklung und Infrastruktur ISI des Departements Architektur, Holz und Bauingenieurwesen AHB auch Wissenschaftler*innen des Institute of Design Research der Hochschule der Künste Bern HKB. In einem ersten Schritt wollen sie kritische Phasen in Planungsprozessen identifizieren, in denen die Ermittlung und Integration der Bedürfnisse der Nutzer*innen von Bedeutung sind. In einem zweiten Schritt werden Methoden zur Bedarfserhebung entwickelt, erprobt und in ein Prozessmodell überführt. Schliesslich soll das Projekt eine getestete, theoretisch-methodische Grundlage liefern, um die Bedürfnisse der Nutzer*innen in Planungsprozesse zu integrieren.