- News
Podcast: Digitaler Konsum - Was Netflix mit Wasserkochen zu tun hat
13.09.2024 Wenn wir bewusster online konsumieren, können wir unseren ökologischen Fussabdruck verringern. Doch es gibt auch noch den CO2-Handabdruck. Was dieser bedeutet und was Wasserkochen mit Netflix zu tun hat, erläutert unser Experte Jan Bieser in dieser Episode.
Wie die digitale Welt ökologischer gestaltet werden kann und wie die digitale mit der nachhaltigen Transformation zusammenhängen, sind die Forschungsthemen von Jan Bieser, Assistenzprofessor für Digitalisierung und Nachhaltigkeit am Institut Public Sector Transformation. Dazu gehören die Aspekte, wie viel Energie die Nutzung von Künstlicher Intelligenz, wie z.B. Chat GPT braucht und wie viel CO2 wir beim Videostreaming verursachen. Dies ist den meisten Konsument*innen nicht bewusst. Ein zentraler Punkt von Jan Biesers Arbeit ist daher, das Bewusstsein für den digitalen Konsum und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Umwelt zu schärfen. Er plädiert dafür, dass wir ähnlich wie bei klassischen Energiesparmassnahmen, statt Strom auch Daten sparen können. «Früher hiess es, den Deckel beim Wasserkochen auf den Topf legen. Jetzt sollten wir auch mal den Videostream ausschalten, wenn wir gar nicht hinschauen».
Aber er fokussiert nicht allein auf Verhaltensänderungen bei den Nutzenden, sondern schlägt zudem vor, dass Unternehmen alternative Geschäftsmodelle entwickeln könnten, bei denen Digitalisierung und Umweltschutz Hand in Hand gehen. Online-Plattformen machen heute viel Geld durch das Schalten von Werbung, was den Konsum und die Umweltbelastung unnötig erhöht. Eine Idee wäre durch werbefreie Abos diesen Mechanismus auszuhebeln und den Fokus wieder mehr auf die eigentlichen Inhalte und das eigene Netzwerk zu legen.
Dies möchte er auch in einem geplanten Forschungsprojekt beleuchten, über das er berichtet. Statt den Nutzenden immer mehr Zeit und Daten abzuverlangen, geht es darum, Modelle zu entwickeln, die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit vereinen.