- Story
Zwei Welten, ein Projekt, vielfältige Wirkung
03.05.2024 Christine Moos und Nikita Aigner haben sich über das Fördergefäss «Junior Scholars Program: BFH transversal» gefunden. Ihre Forschung: Für den wirkungsvollen Erhalt des Schweizer Schutzwaldes.
Christine Moos, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der BFH, ist sowohl privat wie auch beruflich eng mit der Natur verbunden. Ihre Freizeit verbringt sie oft und gerne in den Bergen. Sie klettert, macht Skitouren und gibt ihre Begeisterung für diese Themen auch an ihre kleine Tochter weiter. Beruflich ist sie Teil der Abteilung Waldwissenschaften an der BFH-HAFL und beschäftigt sich mit der Schutzwirkung von Wäldern gegen Naturgefahren.
Nikita Aigner fasziniert die Elektronik. «Ich baue gerade meine eigene CNC-Fräse und habe auch sonst privat ein paar Elektronikprojekte laufen», sagt er. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fachgruppe Digitale Fertigung an der BFH-AHB kann er diese Faszination auch im Beruf ausleben. «Wir unterstützen die Holzindustrie bei Digitalisierungsprojekten», erklärt er. Das gehe von klassischer Automatisierung bis hin zu informatikbezogenen Anliegen im Bereich Datenintegration.
Gemeinsam für den Erhalt von Schutzwäldern
Über das Fördergefäss für Nachwuchsforschende «Junior Scholars Program: BFH transversal» sind die beiden Forschenden aufeinander aufmerksam geworden. «Im Rahmen dieses Förderprogramms wird man Teil einer Kohorte und sucht andere Forschende, um interdisziplinäre Forschung zu betreiben», fasst Christine Moos zusammen. «Ich habe Christine kontaktiert und gefragt, ob sie Interesse an Sensorik hat, die man im Wald installieren kann», fährt Nikita Aigner fort. Die Anfrage fiel auf fruchtbaren Boden und es entstand eine Zusammenarbeit. «Wir haben das Projekt ‹Internet of soils› geschmiedet, von der Forschungskommission der BFH die Zusage für die Umsetzung bekommen und losgelegt», erinnert sich Aigner.
Förderung interdepartementaler Forschung
Mit dem Gefäss «Junior Scholars Program: BFH transversal» fördert die Berner Fachhochschule BFH Nachwuchsforschende, die in den kommenden Jahren an gemeinsamen, departementsübergreifenden Forschungsprojekten arbeiten. Dadurch fördert die BFH interdepartementale Laufbahnen und leistet konkrete Beiträge zu gesellschaftlich relevanten Transformationsprozessen.
Weitere Informationen zu interdepartementaler Forschung an der BFH finden Sie hier.
Eine flexible und kostengünstige Lösung
«Internet of soils» verfolgt das Ziel, die Bodenfeuchte in Schutzwäldern zu messen. Nikita Aigner und sein Team haben zu diesem Zweck spezielle Sensoren entwickelt. Es gebe zwar schon Sensoren, die solche Messungen ermöglichen, sagt er. «Wir wollten aber eine flexible und kostengünstige Lösung, welche grossflächige Messungen über längere Zeit möglich macht», führt Christine Moos aus. Denn: Um solide Schlussfolgerungen über den Wald und dessen Widerstandskraft gegen Naturgefahren zu ziehen, sind langfristige Messungen der Bodenfeuchte ein wichtiges Instrument. «Mit der eigenen Lösung stellen wir zudem sicher, dass die Daten nicht eigenhändig im Wald herausgelesen werden müssen, sondern automatisch mithilfe der sogenannten Long-Range-Technologie in eine Datenbank übertragen werden können», schliesst Nikita Aigner.
«Stand heute funktionieren die Sensoren», sagt Moos. «Jetzt warten wir, bis wir eine schöne Serie von Daten haben, die wir dann analysieren können», führt sie aus. Der Code zum Bau solcher Sensoren soll ausserdem im Sinne eines Open-Source-Gedankens der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Und auch ein Folgeprojekt ist bereits Thema: «Wir wollen die Sensoren zusätzlich auf einer Waldbrandfläche installieren, um zu schauen, wie sich der Boden in der Erholungsphase nach einem Brand entwickelt», sagt die Waldwissenschaftlerin.
So ein Projekt ist sehr bereichernd, weil man Einblick in ein anderes Forschungsgebiet erhält.
Aufwändigere Forschung
Die Zusammenarbeit zwischen Christine Moos und Nikita Aigner war von regelmässigem Austausch geprägt, beinhaltete aber auch eine klare Arbeitsteilung. «So ein Projekt ist natürlich sehr bereichernd, weil man Einblick in ein anderes Forschungsgebiet erhält», betont Christine Moos. In ihrem Fall war es zudem so, dass sie für ihre eigene Forschung enorm von der Entwicklung des Sensors profitieren konnte. Gleichzeitig halten beide Forschenden fest, dass Interdisziplinarität auch aufwändigere Forschung bedeute. «Man muss sich im Projekt erst finden», hält Moos fest. Ausserdem sei es wichtig, dass beide Disziplinen Entwicklungsmöglichkeiten sehen. Es dürfe nicht so sein, dass die eine Seite nur zuarbeite und die andere nur profitiere.
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Wertvolle BFH-Gefässe
Fest steht: Beide Forschenden würden das «Junior Scholars Program: BFH transversal» weiterempfehlen. «Vor allem, dass die Zügel der Forschung bei diesem Programm weitestgehend an den Mittelbau abgegeben wurden und wir als Wissenschaftliche Mitarbeitende rasch mit unserer Forschung starten konnten, war cool», schliesst Nikita Aigner. Christine Moos bestätigt: «Ja, die BFH bietet damit eine wertvolle Möglichkeit, sich als Senior Scientist zu etablieren und eigene Projekte zu leiten.»