Open Source AI
Zahlreiche grosse und kleine Technologie-Unternehmen veröffentlichen KI-Modelle unter dem Begriff «Open Source AI». Gleichzeitig wird in der Fach-Community heftig über die Definition diskutiert. Dieser Beitrag erläutert die wesentlichen Aspekte der Thematik und zeigt praktische Anwendungen von offen zugänglichen KI-Modellen.
Es scheint so, also ob sich die Geschichte wiederholt: Vor rund 30 Jahren, als der Internet-Boom und die Software-Entwicklung so richtig Fahrt aufnahmen, stellte sich die Frage, wer nun konkret unter welchen Umständen die Möglichkeit hat, Software-Produkte zu nutzen, zu analysieren, zu verändern und weiterzuverbreiten. Im Jahr 1998 wurde dazu die Open Source Initiative (OSI) gegründet, die den Begriff «Open Source Software» mit der «Open Source Definition» prägte und seither über 100 Open Source Lizenzen verabschiedet hat.
Heute, mit dem Hype um die neusten Entwicklungen der künstlichen Intelligenz (engl. «Artificial Intelligence», kurz AI), ist erneut die Diskussion entbrannt, was Offenheit, Transparenz und Wiederverwendung für diese neuartigen Digitaltechnologie bedeuten. Wiederum hat sich die OSI in die globale Diskussion eingeschaltet. Seit 2022 koordiniert sie einen öffentlichen Prozess mit Hunderten von Technologie- und Rechtsfachleuten um eine klare Definition zu erarbeiten, wann von «Open Source AI» gesprochen werden kann und wann nicht.
Unsere Empfehlungen für den öffentlichen Sektor
1. Daten-, Technologie- und Kostentransparenz einfordern
Bei IT-Lösungen mit Einsatz von KI sollte geprüft werden, wo die Nutzungsdaten beim Betrieb hinfliessen, welche Technologien konkret eingesetzt werden und welche Kostenfolgen bei der Skalierung entstehen.
2. Aktuelle Entwicklungen von «Open Source AI» beobachten
Täglich werden neue KI-Modelle und Datensets auf Hugging Face veröffentlicht und geprüft, sodass eine laufende Beobachtung des «Open Source AI» Trends über neuste Entwicklungen
informiert hält.
3. Das Potenzial von «Open Source AI» nutzen
Mittels Proof-of-Concepts (PoCs) und Pilotprojekten können öffentliche Stellen das Potenzial von «Open Source AI» testen und die Qualität von KI-generierten Ergebnissen konkret prüfen.