Diversitätssensible Hebammenarbeit

In diesem Fachkurs wird die Versorgung aller Frauen oder Personen mit non-binärer Geschlechtsidentität, Familien, Neugeborenen und Säuglingen, mit einem Fokus auf diejenigen, die von sozialer Benachteiligung betroffen sind, z. B. durch Armut, Migration oder Flucht, analysiert. Folgen für die biopsychosoziale Gesundheit in der reproduktiven Phase der Frau und im 1. Lebensjahr des Kindes werden auf der Makro-, Meso- und Mikroebene betrachtet. Frauen-, personen- und familienzentrierte sowie interprofessionelle Ansätze für innovative Betreuungs- und Versorgungskonzepte im Bereich der Geburtshilfe und der Familienbetreuung werden im Kontext einer systemischen Public-Health-Perspektive diskutiert, entwickelt und evaluiert. Hauptziel dieses Fachkurses ist, die Teilnehmenden zu befähigen, Diversität und ihre Auswirkungen in der Hebammentätigkeit, Pflege und in der Gesundheitsvorsorge und Forschung zu identifizieren, zu untersuchen und mögliche Strategien und Lösungsansätze zu entwickeln.

Das Angebot umfasst

  • Diversität und ihre Gegenstandsbereiche im Gesundheitswesen
  • Schwerpunktmässige Analyse der Gegenstandsbereiche Armut und soziale Benachteiligung, sowie Flucht und Migration
  • Kritische Reflexion von Definitionen und Theorien in Bezug auf Intersektionalität sozialer Ungleichheit, gesundheitliche Chancengleichheit und Zugang zur Gesundheitsversorgung
  • Identifikation und Analyse des Einflusses von sozialer und struktureller Benachteiligung und Diskriminierung mit besonderer Perspektive auf Armut und Migration in Bezug auf Mutterschaft, Familienwerdung und frühe Kindheit
  • Gesundheitliche Chancengleichheit und Teilhabe an der Gesundheitsversorgung auf Mikro-, Meso- und Makroebene
  • Konzepte und Modelle für die Begleitung von Frauen sowie Personen mit non-non-binärer Geschlechtsidentität und Familien in vulnerablen Situationen: u. a. transkulturelle/transkategoriale Kompetenzentwicklung, Calgary Family Intervention Model
  • Public Health Strategien und Gesundheitsförderung in Zusammenhang mit vulnerablen Gruppen
  • Beurteilung und Weiterentwicklung aktueller Konzepte und Modelle zur Betreuung und Begleitung von Frauen, Familien und Neugeborenen, die von Armut und/oder sozialer Benachteiligung betroffen sind oder eine Flucht- oder Migrationserfahrung haben
Symbolbild Fachkurs Diversität in der perinatalien Versorgung

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Fachkurs
  • Dauer 8 Kurstage
  • Unterrichtstage Mi, Fr
  • Anmeldefrist 15. Januar 2025
  • Anzahl ECTS 4 ECTS-Credits
  • Kosten CHF 2'600
  • Unterrichtssprache Deutsch, Englisch
  • Studienort Bern und online
  • Departement Gesundheit
  • Nächste Durchführung Februar bis Juni 2025
    ⇢ 28. Februar, 21. + 26. März, 23. April, 2. + 7. Mai, 4. + 27. Juni 2025
    Der Unterricht am 26. März 2025 findet online statt.
    (Änderungen vorbehalten)

Inhalt + Aufbau

Porträt

Die Diversität der Bevölkerung in der Schweiz ist gross, und nicht alle Mütter und Neugeborene haben gleiche Chancen auf eine gesunde Mutterschaft und auf einen gesunden Start ins Leben. Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und frühe Kindheit stellen zentrale Lebensphasen für die Entstehung von Gesundheit und somit für die Prävention von Krankheiten im späteren Leben dar. Chancengleichheit ist ein wichtiges Ziel der Gesundheitspolitik, aber in der Praxis ist eine zielgerichtete und bedürfnisorientierte Versorgung von benachteiligten Gruppen oft noch nicht verwirklicht.

Ausbildungsziel

Die Kursteilnehmenden

  • erläutern die Konzepte Diversität, soziale Ungleichheit, Vulnerabilität und ihren Zusammenhang mit Gesundheit,
  • stellen gesundheitliche/geburtshilfliche Probleme und Herausforderungen von Frauen und Familien mit Migrationshintergrund, niedrigem sozioökonomischem Status, Behinderung oder non-binären Geschlechtsidentität anhand unterschiedlicher Konzepte und Theorien dar,
  • analysieren die gesundheitliche/geburtshilfliche Versorgung von Frauen sowie Personen mit non-binärer Geschlechtsidentität und Familien in Bezug auf gesundheitliche Chancengleichheit,
  • beschreiben Wertesysteme auf unterschiedlichen Ebenen und benennen eine mögliche Wirkung auf die Versorgungssituation der Frauen, Personen und Familien,
  • analysieren und beurteilen kritisch den Zugang zur Gesundheitsversorgung von Frauen, Personen und Familien in Bezug auf ihre sozialen Determinanten, individuelle Dispositionen und auf institutionelle Rahmenbedingungen sowie Faktoren, die zu Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung führen,
  • untersuchen nationale und internationale Präventions- und Versorgungskonzepte auf der Makro-, Meso- und Mikroebene im Kontext von Sozialstrukturen,
  • wenden rechtliche Grundlagen und Leitlinien an, um gesundheitliche Chancengleichheit ermöglichen,
  • identifizieren Schnittstellen für die Zusammenarbeit mit weiteren zuständigen Berufsgruppen und entwickeln Konzepte für diese Zusammenarbeit,
  • reflektieren die eigene transkulturelle und transkategoriale Kompetenz und entwickeln diese im eigenen Arbeitsumfeld kontinuierlich weiter,
  • kommunizieren den gesundheitlichen/geburtshilflichen Bedarf benachteiligter und vulnerabler Gruppen und daraus resultierende Massnahmen gegenüber Entscheidungsträgern und Medien.
  • Diversität und ihre Gegenstandsbereiche im Gesundheitswesen
  • Schwerpunktmässige Analyse der Gegenstandsbereiche: Armut und soziale Benachteiligung, sowie Flucht und Migration
  • Kritische Reflexion von Definitionen und Theorien in Bezug auf Intersektionalität sozialer Ungleichheit, gesundheitliche Chancengleichheit und Zugang zur Gesundheitsversorgung
  • Identifikation und Analyse des Einflusses von sozialer und struktureller Benachteiligung und Diskriminierung mit besonderer Perspektive auf Armut und Migration in Bezug auf Mutterschaft, Familienwerdung und frühe Kindheit
  • Gesundheitliche Chancengleichheit und Teilhabe an der Gesundheitsversorgung auf Mikro-, Meso- und Makroebene
  • Konzepte und Modelle für die Begleitung von Frauen sowie Personen mit non-non-binärer Geschlechtsidentität und Familien in vulnerablen Situationen: u. a. transkulturelle/transkategoriale Kompetenzentwicklung, Calgary Family Intervention Model
  • Public Health Strategien und Gesundheitsförderung in Zusammenhang mit vulnerablen Gruppen
  • Beurteilung und Weiterentwicklung aktueller Konzepte und Modelle zur Betreuung und Begleitung von Frauen, Familien und Neugeborenen, die von Armut und/oder sozialer Benachteiligung betroffen sind oder eine Flucht- oder Migrationserfahrung haben
  • Literaturstudium
  • Vorlesungen
  • Fachgespräche
  • Seminare
  • Übungen
  • Fallbesprechungen
  • E-Learning
  • Selbststudium

Kompetenznachweis (summativ)

Kurzpräsentation: «Diversität und Chancengleichheit: Konzeptentwurf zur Optimierung der Versorgung einer benachteiligten Klient*innengruppe im eigenen Arbeitsumfeld»

Titel + Abschluss

Fachkurs in «Diversitätssensible Hebammenarbeit»

Der Fachkurs ist, bis auf den Kompetenznachweis, identisch mit dem MSc-Modul «Diverstitätssensible Hebammenarbeit».

Dozierende

  • Prof. Paola Origlia Ikhilor, MSc
  • Nour Abdin, MSc
  • Dr. Nicole Bachmann 
  • Jean Anthony Grand-Guillaume-Perrenoud, lic.phil. 
  • Raquel Mühlheim, MSc  
  • Ska Salden, dipl. Psych.
  • Dr. Barbara Schildberger
  • Natascha Schütz Hämmerli, MSc
  • Prof. Dr. Eva Soom Ammann 
  • Dr. Adja Waelput 
  • Milena Wegelin, lic.phil. 

    sowie verschiedene Vertreter*innen aus der Praxis
    (Änderungen vorbehalten )

Voraussetzungen + Zulassung

Der Kurs richtet sich an Hebammen sowie an Fachpersonen aus dem Gesundheits- oder Sozialbereich, die im Bereich Mutter/Kind tätig sind.  

Es gelten die allgemeinen Zulassungsbedingungen, die Sie im folgenden Dokument finden:

Sprachkenntnisse

Gute Englischkenntnisse zum  Lesen und Bearbeiten englischer Literatur und Verstehen von Videos.

Organisation + Anmeldung

8 Kurstage, Februar bis Juni 2025
Für 4 ECTS-Credits rechnen wir mit einem Workload von 120 Stunden (inkl. der Kurstage).
Unterrichtszeiten: in der Regel von 9.15 bis 17.15 Uhr

  • Freitag, 28. Februar 2025 

  • Freitag, 21. März 2025 

  • Mittwoch, 26. März 2025 online

  • Mittwoch, 23. April 2025 

  • Freitag, 2. Mai 2025 

  • Mittwoch, 7. Mai 2025 

  • Mittwoch, 4. Juni 2025

  • Freitag, 27. Juni 2025 

(Änderungen vorbehalten)

Anmeldefrist

15. Januar 2025

Im Rahmen des Online-Anmeldeprozesses benötigen wir von Ihnen folgende Dokumente:

  • Kopien Ihrer Bildungsabschlüsse (im PDF-Format, max. 1 MB pro Dokument)
  • Passfoto (JPEG)

Bitte laden Sie diese Dokumente auch dann hoch, wenn Sie diese bereits im Rahmen einer anderen Anmeldung eingereicht haben. Wenn Sie Fragen oder Probleme bei der Online-Anmeldung haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Geschäftsbedingungen

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Rückzugsregelung: Gemäss Weiterbildungsreglement ist ein Rückzug ohne Kostenfolge bis zum Ablauf der Anmeldefrist möglich. Nach diesem Zeitpunkt sind bei einer Abmeldung vor Beginn der Weiterbildung 50% des zu verrechnenden Betrages geschuldet.

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