Real vs. Digital (ReVerDi): Nachhaltigkeitsoptimierung in Nationalbibliotheken
Die Digitalisierung ermöglicht Nationalbibliotheken, ihre Sammlungen einem globalen Publikum zugänglich zu machen. Doch dies führt zu stetig steigenden Kosten und Emissionen. Das ReVerDI-Projekt widmet sich diesem Dilemma.
Fiche signalétique
- Département responsable Gestion
- Institut(s) Institute for Public Sector Transformation
- Unité(s) de recherche Data and Infrastructure
- Champ thématique stratégique Champ thématique "Développement durable"
- Organisation d'encouragement FNS
- Durée (prévue) 01.06.2024 - 31.05.2027
- Responsable du projet Prof. Dr. Jan Bieser
- Direction du projet Prof. Dr. Jan Bieser
- Mots-clés Sustainability, Digitalization, Libraries, Climate protection, Infrastructures
Situation
Nationalbibliotheken erhalten das historische Erbe eines Landes und ermöglichen es Menschen aus aller Welt, Einblicke in dieses Land zu gewinnen (IFLA, ohne Datum). In den letzten Jahren haben viele dieser Bibliotheken Teile ihrer Sammlungen digitalisiert, um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das wird von den Nutzenden geschätzt, jedoch wachsen die Kosten, der Energiebedarf und die CO2-Emissionen aus der Bereitstellung digitaler Infrastrukturen stetig. Zur Senkung des Energieverbrauchs und der Emissionen erscheint es ratsam, den Parallelbetrieb physischer und digitaler Infrastrukturen zu vermeiden. Allerdings ist weder ein rein physisches noch ein rein digitales Szenario realisierbar, denn digitale Angebote erfreuen sich wachsender Beliebtheit, während physische Sammlungen aus rechtlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Gründen erhalten bleiben müssen.
Approche
Ziel des ReVerDI-Projekts ist es, Empfehlungen für einen optimalen Infrastrukturmix zu entwickeln, der wirtschaftlich tragbar ist, rechtliche, wissenschaftliche und kulturelle Anforderungen erfüllt, den Zugang für die Nutzenden vereinfacht und den Energieverbrauch und die Emissionen minimiert. Forschende der Berner Fachhochschule, der Technischen Universität Delft und der Universität Surrey untersuchen dafür mit Hilfe des «Life Cycle Sustainability Assessment»-Ansatzes die Infrastrukturen der Nationalbibliotheken in der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden. Die Ergebnisse dieses Projekts werden Nationalbibliotheken und anderen kulturellen Institutionen helfen, nachhaltige und zukunftsfähige Infrastrukturen zu entwickeln, die allen Anforderungen gerecht werden.