Gewalt und Sicherheit im Kontext von Flucht und Asyl Erkenntnisse und Interventionsmöglichkeiten für Fachpersonen aus Wissenschaft und Praxis

Auch nach einem positivem Asylentscheid ist der Alltag von Geflüchteten durch Erfahrungen von Unsicherheit und Gewalt geprägt, wie ein SNF-Projekt zeigt. Wie können Fachpersonen intervenieren?

25.10.2024, 9.00–14.00 Uhr – Bern

Flucht und Gewalt sind eng miteinander verknüpft. Gewalt ist in vielen Fällen der Anlass für Flucht, und Flucht die Möglichkeit, dieser Gewalt zu entkommen. In günstigen Fällen endet die Flucht an einem Ort, der Sicherheit und Schutz bietet. Rechtlich gesehen beschreibt Asyl – der formelle Schutz durch einen Staat – einen Schutzraum für Menschen, die wegen ihrer Nationalität, Religion, ihrer politischen Gesinnung oder ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe in ihrem Heimatland verfolgt werden. Allerdings ist fraglich, wie weitreichend dieser Schutz ist und wodurch er eingeschränkt wird. Ermöglicht Asyl eine Rückkehr zur Normalität, zu einem subjektiv erfüllenden und lebenswerten Alltag? Ist Asyl gleichbedeutend mit Gewaltfreiheit? 

Aus den Ergebnissen eines laufenden Forschungsprojekts des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) zum Zusammenspiel von Schutz und Gewalt im Kontext von Flucht und Asyl geht hervor, dass der Alltag von Geflüchteten auch nach einem positiven Asylentscheid durch Erfahrungen von Unsicherheit und Gewalt geprägt ist. Dies hat unter anderem schwere Auswirkungen auf das Wohlbefinden dieser Menschen und auf ihre Partizipation in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Somit ist das Wechselspiel von Schutz und Gewalt im Kontext von Flucht und Asyl ein wichtiges, übergreifendes Thema für diverse Handlungsfelder der Sozialen Arbeit. 

Im Rahmen dieser Tagung kommen Fachpersonen aus Wissenschaft und Praxis miteinander ins Gespräch, um Erkenntnisse aus der Forschung zu diskutieren und gemeinsam Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Dabei soll es insbesondere um die Implikationen der wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Praxis der Sozialen Arbeit und für verwandte Berufsgruppen gehen. Ausserdem ist die Einschätzung der Teilnehmenden zu einer Reihe von Fragen von Interesse, dazu gehören die folgenden: 

  • Wie können unterschiedliche Bereiche der Sozialen Arbeit auf Erfahrungen von Schutz und Gewalt im Kontext von Flucht und Asyl eingehen?  

  • Welche Parallelen lassen sich zu den Erfahrungen anderer sozialer Gruppen ohne Fluchterfahrung ziehen?  

  • Wo liegen die besonderen Herausforderungen und Problematiken im Kontext von Flucht und Asyl?  

  • Welcher Handlungs- und Forschungsbedarf besteht?  

Diese und weitere Fragen möchten wir mit den Teilnehmenden des Fachtags in moderierten Workshops diskutieren und die Ergebnisse anschliessend in einer schriftlichen Dokumentation zusammenfassen.

Key Visual Gealt und Sicherheit

Steckbrief

  • Startdatum 25.10.2024, 9.00–14.00 Uhr
    In Kalender eintragen
  • Ort Bern
  • Anmeldefrist 11. Oktober 2024
  • Kosten Die Veranstaltung ist kostenlos.

Zeit

9:00 Uhr

9:15 Uhr

 

 

 

 

 

10:00 Uhr

10:30 Uhr

10:50 Uhr

11:50 Uhr

12:10 Uhr

Ab 13:10 Uhr

Thema

Begrüssung 

Inputreferat, basierend auf Forschungsergebnissen und Ergebnissen aus einem Workshop mit Geflüchteten  

Das Referat befasst sich mit folgenden Hauptpunkten:  

  • Überblick über den aktuellen Stand der interdisziplinären Wissenschaft mit dem Wechselspiel von Sicherheit und Gewalt im Kontext von Flucht und Asyl.  

  • Zentrale Erkenntnisse aus unserer Forschung in der Schweiz und Norwegen 

  • Was bedeuten unserer Forschungsergebnisse im Lichte aktueller Entwicklungen in der Schweiz und für unterschiedliche Handlungsfelder der Sozialen Arbeit?  

Fragen und Antworten

Pause

Workshops

Pause 

Abschlussrunde: Workshopleitende diskutieren aus der Perspektive der Handlungsfelder best practices im Umgang mit Schutz und Gewalt und offene Fragen  

Gemeinsames Mittagessen als Abschluss

Im Rahmen dieser Tagung kommen Fachpersonen aus Wissenschaft und Praxis miteinander ins Gespräch, um Erkenntnisse aus der Forschung zu diskutieren und gemeinsam Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Die Ergebnisse werden anschliessend in einer schriftlichen Dokumentation zusammengefasst. 

Vertreter*innen aus unterschiedlichen Praxisfeldern der Sozialen Arbeit und verwandten Berufsgruppen, Vertreter*innen aus der angewandten Wissenschaft.  

Referat zum Auftakt:

  • Dr. Carolin Fischer, Leiterin Nationalfondsprojekt «Das Zusammenspiel von Schutz und Gewalt im Kontext von Flucht und Asyl», Berner Fachhochschule BFH  
  • Manuel Insberg, Dissertant und wissenschaftlicher Mitarbeiter Nationalfondsprojekt «Das Zusammenspiel von Schutz und Gewalt im Kontext von Flucht und Asyl», Soziale Arbeit, Berner Fachhochschule BFH 

Workshopleitende:

  • Markus Bieri, Institut Soziale Sicherheit und Sozialpolitik, Soziale Arbeit, Berner Fachhochschule BFH 
  • Simone Gäumann, Institut soziale und kulturelle Vielfalt, Soziale Arbeit, Berner Fachhochschule BFH
  • Regina Jenzer, Institut Kindheit, Jugend und Familie, Soziale Arbeit, Berner Fachhochschule BFH 
  • Stefanie Kurt, Institut Travail Social, HES-SO Valais/Wallis 

Der Fachtag wird finanziert über Mittel des Schweizerischen Nationalfonds (SNF)