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Bieler Technik versorgt Felder in Afrika
16.07.2019 Ennos entwickelt solarbetriebene Wasserpumpen für Kleinbauern in Entwicklungsländern. Nun steht das Spin-off der Berner Fachhochschule in Biel kurz vor der Gewinnschwelle.
Zuerst war da ein prestigeträchtiges Solarautorennen in Australien, dann kam ein indischer Geschäftsmann und jetzt verkauft ein Bieler Startup Wasserpumpen in Afrika. Wie passt das zusammen? Ganz einfach: Solarmotoren.
Hat sich doch die Berner Fachhochschule (BFH) in den Jahren 1987, 1990 und 1993, damals noch als Ingenieurschule Biel bekannt, einen Namen gemacht, als sie am härtesten Rennen für Solarfahrzeuge in Australien teilnahm. An der so genannten WorldSolar Challenge stand das Team immer auf dem Podest, einmal sogar als Sieger.
Ob man die Technologie nicht für Solarwasserpumpen einsetzen könnte, habe ein Inder angesichts der Probleme der Bauern in seinem Heimatland gefragt, erklärt Karin Jeanneret, Geschäftsführerin vonEnnos AG. Das war vor gut zehn Jahren. Heute wird im Labor der BFH an der Quellgasse bereits an vier neuen Modellen von solarbetriebenen Wasserpumpen gearbeitet.
Produktion in Indien
Für Kleinbauern in niederschlagsarmen Gebieten ist der Anbau von Gemüse und Getreide immer wieder ein Kampf ums Überleben. Glück hat, wer in diesen Zeiten Wasser aus Flüssen, Bächenoder aus dem Grundwasser holen kann. Wer es sich leisten kann, kauft eine Wasserpumpe. Die günstigste Variante ist eine mit Dieselmotor. Sie kostet im Laden rund 200 Dollar. Doch Diesel wird immer teurer und die Motoren müssen ein- bis zweimal im Jahr gewartet und nach zwei Jahren ersetzt werden. Zudem schiessen Dieselmotoren über das Ziel hinaus, wie Karin Jeanneret sagt. Wegen der Leistungsstärke werde das Gemüse oder das Getreide regelrecht überflutet und zu viel Wasser verschwendet. Vor diesem Hintergrund haben Studenten der BFH unter der Leitung von Professor Andrea Vezzini, dem Ehemann von Jeanneret, in den Jahren 2006 bis 2015 eine solarbetriebene tragbare Wasserpumpe entwickelt und in verschiedenen Ländern in Afrika und Asien getestet. Die Kapazität der Pumpen ist so ausgelegt, dass sie nicht zu viel Wasser pumpen, um die Wasservorräte nicht unnötig zu beanspruchen. Das Kapital erhält Ennos von der Stiftung technologische Innovationen, von Bluetec Bridge, einer Initiative, die von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit unterstützt wird und vom Technologiefonds Schweiz.