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Campus Biel/Bienne: Kanton will Prozess beschleunigen
15.11.2021 Im Enteignungsverfahren zwischen der Stadt Biel und eines zu enteignenden Liegenschaftsbesitzers hat das Bundesgericht im September 2021 zulasten der Stadt Biel entschieden. Das Urteil hat zur Folge, dass sich die Inbetriebnahme des Campus Biel/Bienne bis 2029 hinziehen kann, wie die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern heute mitteilt. Der Kanton Bern unternimmt alles, damit die Realisierung des Campus trotz neuer Ausgangslage beschleunigt werden kann. Die inzwischen abgeschlossene Optimierung des Projekts ist erfolgreich.
Am 7. September 2021 hat das Bundesgericht gegen die Stadt Biel als Baurechtsgeberin entschieden. Damit ist jener Fall eingetreten, welcher der Kanton bereits im Mai 2020 und im Februar 2021 öffentlich als den schlechtesten bezeichnet hat. Demnach muss anstelle Biels nun der Kanton das Enteignungsverfahren gegen einen privaten Grundeigentümer führen. Der Baustart des Campus Biel/Bienne kann sich dadurch – wie bekannt – bis 2026 hinziehen, der Bezug bis 2029.
Das Enteignungsverfahren kann sich über Jahre hinziehen. Solange will der Kanton aber nicht warten. Die Bau- und Verkehrsdirektion (BVD) hat bereits vor dem Entscheid des Obersten Gerichts Optionen geprüft, um trotz neuer Ausgangslage den Prozess bis zum Baustart beschleunigen zu können. Demnach wird die Beschaffung der Bauleistungen von den juristischen Verfahren entkoppelt. Das heisst: Statt zuzuwarten bis das Enteignungsverfahren und das nach wie vor hängige Baubewilligungsverfahren rechtskräftig abgeschlossen sind, initiiert der Kanton bereits Anfang 2022 die entscheidende Phase der Ausschreibung zur Auswahl eines Totalunternehmens.
Auswirkungen auf die Berner Fachhochschule
Die BFH setzt sich gemeinsam mit dem Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern (AGG) dafür ein, das Bauprojekt so schnell wie möglich voranzutreiben.
Der Hochschulbetrieb ist durch die Verzögerung nicht gefährdet. Die Qualität von Lehre und Forschung sind weiterhin auf hohem Niveau gesichert. Allerdings können wichtige Synergien im Betrieb und Impulse für die interdisziplinäre Zusammenarbeit ihre Wirkung nun erschwert oder erst später entfalten. Ausserdem muss die Infrastruktur an den bestehenden Standorten saniert werden.
Öffentliche Auflage zum Campus Bern 2022
Abgeleitet aus den Erfahrungen aus dem Campus Biel/Bienne wurde auch das Bauprojekt Campus Bern in den letzten 18 Monaten durchleuchtet. Es resultierten qualitative Verbesserungen und Optimierungen von insgesamt rund 20 Millionen Franken. In der ersten Jahreshälfte 2022 soll das Baugesuch öffentlich aufgelegt werden. Da zahlreiche Schnittstellen zu anderen Projekten bestehen, ist die planmässige Umsetzung des Bauprojekts auch abhängig von den Nachbarprojekten der Stadt Bern sowie der SBB. Läuft alles reibungslos, könnte der Berner Campus 2027 statt wie bisher geplant 2026 in Betrieb gehen. Diese Verzögerung hat sich aus der Risikoneubewertung ergeben, die im Nachgang zum Bauprojekt Campus Biel/Bienne initiiert worden war.
