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Nachhaltigkeit im Strassenbau: langlebige, lärmarme Asphaltbeläge
22.09.2021 Lärmbelästigung ist ein zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft. Im Verkehr heisst die Lösung lärmarme Asphaltbeläge. Deren Lebensdauer ist aber vergleichsweise kurz. Ein Projekt der BFH widmet sich nun in Partnerschaft mit der Industrie langlebigen lärmarmen Strassenbelägen.
Studien haben ergeben, dass zur Bekämpfung von Lärmbelästigung im Strassenverkehr Massnahmen an der Emissionsquelle – im Vergleich zu Lärmschutzmassnahmen – effektiver sind. Eine Forschungsgruppe des Instituts für Siedlungsentwicklung und Infrastruktur entwickelt deshalb im Rahmen eines Innosuisse Projektes und enger Zusammenarbeit mit der Weibel AG langlebige, lärmarme und nachhaltige Asphaltbeläge. Dies ist eine zentrale Initiative nebst weiteren nachhaltigen Projekten im Strassenbau
Die Lösung: Lärmarme Asphaltbeläge
In der Schweiz werden lärmarme Asphaltbeläge seit den ersten Initiativen vor 10–15 Jahren immer häufiger eingesetzt. Die bisher gesammelten Erfahrungen zeigen aber, dass trotz vielversprechender Leistungen die langfristigen mechanischen und akustischen Ergebnisse meist hinter herkömmlichen Deckschichten zurückbleiben: Während «traditionelle» Deckschichten 20 - 25 Jahre halten, haben lärmarme Deckschichten heute eine Lebensdauer von maximal 10 - 15 Jahren.
Neuer, nachhaltiger Ansatz
Das Forschungsteam um Nicolas Bueche setzt sich mit der Entwicklung von langlebigen lärmarmen und nachhaltigen Asphaltbelägen auseinander. Dafür werden zum einen die Entwicklung neuer Mischgute als auch ein Verfahren zur Sanierung (Instandhaltung) bestehender Beläge angestrebt. Das ist insofern nachhaltig, da nicht nur eine Asphaltmischung mit besseren Langzeiteigenschaften, sondern auch eine Instandhaltungstechnik vorgeschlagen wird, um die Standzeiten der Beläge zu verlängern.
Neue Anwendungsbereiche
Mit der Entwicklung der vorgeschlagenen Innovation können auch einige neue Anwendungsbereiche für lärmarme Beläge (z.B. über 800 m Höhe) in Angriff genommen werden. Die potenziellen Kunden sind vor allem Strassenverwaltungen auf Stufe Bund (Bundesamt für Strassen), Kantone oder Städte, die sich mit Verkehrslärmfragen befassen müssen, die von Regulierungs- und Umweltschutzbehörden aufgeworfen werden.
Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen als Schwerpunkt
In der Schweiz wollen viele Bauunternehmer ökologischer bauen. Das Institut für Siedlungsentwicklung und Infrastruktur unterstützt sie dabei. Im Fokus der Projekte steht die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit, Leistung und Umweltschutz. Ansatzpunkte sind dabei die Wiederverwendung von Materialien, ein tieferer Energieverbrauch bei der Herstellung sowie die Leistung und Dauerhaftigkeit der Strassenbeläge.