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Wie Prototypen den Erfolg von Technologie-Crowdfunding beeinflussen
01.06.2022 Wenn Technologieunternehmen finanzielle Unterstützung über eine Crowdfunding-Plattform suchen, haben sie mehr Erfolg, wenn ihr Prototyp noch nicht final und damit noch veränderbar ist. Das hat unser Forscher Ferdinand Thies zusammen mit Michael Wessel von der Copenhagen Business School und Alexander Benlian von der Technischen Universität Darmstadt herausgefunden.
Junge Technologieunternehmen haben häufig unklare Erfolgsaussichten und daher oft Schwierigkeiten, das benötigte Kapital über Crowdfunding-Plattformen zu erhalten. Mit einer Erfolgsquote von nur etwa 20 % in der Kategorie «Technologie» haben sie beispielsweise auf der beliebten Crowdfunding-Plattform Kickstarter die geringste Erfolgswahrscheinlichkeit.
Damit neue Produkte finanziell unterstützt werden, wollen die potenziellen Geldgeber*innen natürlich wissen wofür. Ein Prototyp hilft Unternehmen, die technologische Machbarkeit zu demonstrieren und die benötigten Ressourcen zu mobilisieren. Die Wirksamkeit von Prototypen hängt jedoch von dem Entwicklungsstatus ab, d. h. davon, inwieweit der Prototyp das Aussehen und die Funktionalität der fertigen Lösung bereits wiedergibt. Dies wird als «Prototype-Fidelity» bezeichnet.
Die Forscher haben herausgefunden, dass eine moderate Prototype-Fidelity effektiver für Crowdfunding ist. Über einen bestimmten Schwellenwert hinaus kann sich eine hohe Fidelity sogar als nachteilig erweisen, da solche Prototypen die Geldgeber vor vollendete Tatsachen stellen und ihnen die Möglichkeit zur Mitgestaltung nehmen, schreiben die Autoren. Wichtig sei eben nicht nur ein erfolgversprechendes Produkt, sondern auch die Möglichkeit für die Geldgeber*innen, an der Lösung in Co-Creation-Aktivitäten mitzuwirken.