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Erhaltung historischer Gebäude in der Special Week 2022
25.11.2022 Über 20 Studierende der BFH-AHB haben sich in der vergangenen Special Week mit der Erhaltung von historischen Gebäuden beschäftigt. In interdisziplinären Gruppen identifizierten sie kritische Bauteile der historisch wertvollen Gebäude im Freilichtmuseum Ballenberg und erarbeiteten Optimierungskonzepte, die die Anforderungen des Denkmalschutzes, der Architektur und der Bauphysik berücksichtigen.
Die Baubranche kann in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz wichtige Beiträge leisten. Um unsere endlichen Ressourcen schonend einzusetzen, ist unter anderem das Bauen im Bestand zentral. Basis für den Erhalt und die Weiterentwicklung historischer Bauwerke ist eine solide Zustandserfassung.
Zum zweiten Mal konnten Studierende der BFH-AHB im Rahmen einer Special Week wertvolle Erfahrungen in diesen Bereichen gewinnen. In Gruppen untersuchten sie drei Gebäude im Freilichtmuseum Ballenberg: Schäden wurden kartiert, Feuchtigkeitsmessungen durchgeführt und Ideen für Verbesserungsmassnahmen erarbeitet, die auch die historische Substanz und Gestalt der Gebäude wahren. Die Ergebnisse werden die Grundlagen für die Unterhaltsmassnahmen des Museums bilden.
Besonders gewinnbringend ist die jeweils interdisziplinäre Zusammensetzung von Studierenden und Dozierenden in den Special Weeks. Dank der Beteiligung von (angehenden) Spezialist*innen aus den Bereichen Holzbau, Bauingenieurwesen, Architektur und Kulturgeschichte konnten breit abgestützte Lösungsvorschläge erarbeitet werden.
Die Bauten im Freilichtmuseum sind besondere Fallbeispiele. Sie zeigen, wie dauerhaft die soliden Zimmermannswerke aus Mittelalter und Neuzeit sind und wie genau sie auf die klimatischen Bedingungen an ihren Originalstandorten ausgerichtet waren. Dort überdauerten sie Jahrhunderte. Mit der Translozierung aus allen Landesteilen der Schweiz ins Berner Oberland veränderte sich das Umgebungsklima und teils auch die Stellung der Bauten zu Wind und Wetter. Dies führt nun teilweise zu Schäden, da der konstruktive Holzschutz nicht mehr gleich gut greift.
Die an den Museumshäusern erlernten Fähigkeiten bezüglich Schadenskartierung, Messmethoden und Ursachenforschung sowie das Suchen von Lösungsmöglichkeiten sind auch auf historische Bauten an ihren Originalstandorten anwendbar und bilden dort die Grundlage für ein nachhaltiges Weiterbauen im Bestand.