Digitales Tool soll Zwischennutzungen von leerstehenden Gebäuden vereinfachen

Wie kann man leerstehende Gebäude oder brachliegende Nutzflächen durch einfache, modulare Konstruktionen vorübergehend umgestalten? Das erforschen Wissenschaftler*innen des Instituts für Holzbau, Tragwerke und Architektur IHTA der Berner Fachhochschule BFH im Rahmen des Innosuisse-Projekts «àDisposition». Ziel des Projekts ist es, ungenutzten Räumen neues Leben einzuhauchen und ihnen so einen ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehrwert zu verleihen sowie dem Bedürfnis nach nachhaltiger Verdichtung entgegenzukommen.

Digitale Planung der Modulbauten

Um die Planung zu erleichtern und kurze Nutzungszyklen zu ermöglichen, entwickeln die Forschenden einen Konfigurator: ein digitales Planungs- und Visualisierungstool. Dank diesem können Kund*innen aus standardisierten Baukästen schnell und einfach individuelle Module entwerfen, welche exakt der geplanten Nutzung entsprechen. Das Tool überprüft anschliessend automatisch die Statik der Module und gibt Rückmeldung über die Kosten sowie darüber, ob die Wärme- und Schalldämmung für den gegebenen Raum angemessen ist. Da es für den Aufbau der Bauten nur zwei Personen benötigen soll, generiert das Tool auch Informationen zum Gewicht der einzelnen Bauteile. Grundlage für die Berechnungen dazu ist eine detaillierte Materialdatenbank, auf welche im Hintergrund zugegriffen wird. Am Ende werden die Module automatisch in die Software CadWork exportiert, damit die Daten für die Produktion vorbereitet werden können. Somit kann ein lückenloser Design-to-Production-Prozess gewährleistet werden.

«àDisposition – Spaceship Planet Earth. Sustainable and temporary use of buildings and vacant sites through simple and modular structural measures» ist ein von der Innosuoisse gefördertes Forschungsprojekt, das bis Juni 2025 läuft. Projektpartner sind C2 Beat Cattaruzza GmbH, Beer Holzbau AG, Pius Schuler AG, Prona AG und Bauart Architekten und Planer AG.