Publikation zum Reallabor Webergut

25.10.2023 Das Projekt «Urbanes Dorf Webergut» in Zollikofen plant einen Wohn-, Arbeits- und Lernort für rund 200 Personen. Wissenschaftlich begleitet wird es bereits heute von der BFH als Reallabor. Erste wichtige Erkenntnisse konnten in der Publikation «Wege zu einem nachhaltigen Konsum» veröffentlicht werden.

In Workshops wird zu den Themen Ernährung, Kreislaufwirtschaft und Wohnraum diskutiert, damit die Umbaupläne auch den Bedürfnissen der zukünftigen Mieterinnen und Mieter sowie der Nachbarschaft entsprechen.
In Workshops wird zu den Themen Ernährung, Kreislaufwirtschaft und Wohnraum diskutiert, damit die Umbaupläne auch den Bedürfnissen der zukünftigen Mieterinnen und Mieter sowie der Nachbarschaft entsprechen.


Der Konsum in der Schweiz ist zu hoch und nicht nachhaltig. Es braucht Ideen, um diese Herausforderung zu bewältigen. Der von der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) frisch veröffentlichte Sammelband «Wege zu einem nachhaltigen Konsum» enthält zwanzig Beiträge aus dem gesamten Spektrum der Geistes- und Sozialwissenschaften, die geeignete Lösungsansätze untersuchen. So auch einen Artikel des transdisziplinären Teams der BFH-HAFL, der BFH-AHB und der Genossenschaft Urbane Dörfer über das «Reallabor Webergut» in Zollikofen.

«Wir freuen uns sehr, dass wir unser transdisziplinäres Forschungsprojekt in einer solch umfassenden Publikation veröffentlichen durften», meint Dr. Evelyn Markoni, Mitautorin und Dozentin für Ernährungssoziologie an der BFH-HAFL. «Unsere gemeinsame Forschung im Webergut gibt vielversprechende Impulse für einen Strukturwandel hin zu mehr Nachhaltigkeit. So liessen sich etwa unsere Ernährungsgewohnheiten ändern, wenn wir verbesserte Rahmenbedingungen vorfinden würden.» Elke Reitmayer, Architektin und Expertin für Wohn- und Architekturpsychologie, ist überzeugt davon, dass wir mit unserer Umgebung unser Verhalten beeinflussen können. So kann auch die Architektur mithelfen, um eine nachhaltige Ernährung einfacher zugänglich und möglich zu machen.
 

Visualisierungen des zukünftigen Webergut nach Steib Gmür Geschwentner Kyburz Partner AG / Architekten & Stadtplaner AG
Visualisierung des zukünftigen Webergut nach Steib Gmür Geschwentner Kyburz Partner AG / Architekten & Stadtplaner AG

Die «planetaren Belastungsgrenzen erproben»

In einem Reallabor werden alltägliche Herausforderungen experimentell angegangen und Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzerinnen ermittelt. Gemeinsam wird nach anwendungsorientierten Lösungen gesucht. Das «Reallabor Webergut» lebt vom Miteinander von Forschenden, Nutzenden sowie rund 20 bis 30 Dorfpionierinnen und -pionieren als Kern der zukünftigen Bewohnerschaft. Das Ziel: «Das Webergut versteht sich als eine soziale Utopie, in der ein gutes Leben innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen erprobt werden soll. Die Resultate sollen in ein Wohn- und Ernährungskonzept einfliessen, das öffentlich zugänglich gemacht werden wird», so Markoni.
 

Das Gebäude, das ursprünglich das Bundesverwaltungsgericht beherbergte, stand seit 2011 leer. 2019 wurde es von der Pensionskasse Stiftung Abendrot erworben (Bild: Urbane Dörfer)
Das Gebäude, das ursprünglich das Bundesverwaltungsgericht beherbergte, stand seit 2011 leer. 2019 wurde es von der Pensionskasse Stiftung Abendrot erworben (Bild: Urbane Dörfer)

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Fachgebiet: Agronomie + Wald
Rubrik: Konferenz, Publikationen