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Forschung zur Berner Malerin Marguerite Frey-Surbek an der HKB wird breit unterstützt
23.09.2024 Marguerite Frey-Surbek war eine wichtige Exponentin der Schweizer Kunst im 20. Jahrhundert, doch geriet nach ihrem Tod nahezu in Vergessenheit. Die HKB-Forschung trägt dazu bei, Frey-Surbeks Werk zu erhalten.
Marguerite Frey-Surbek (1886 – 1981) und ihr Mann Victor Surbek (1885 – 1975) prägten das Kunstschaffen ihrer Zeit und waren auch kultur- und gesellschafspolitisch aktiv: So engagierte sich Frey-Surbek insbesondere in der Flüchtlingshilfe und für das Frauenstimmrecht, für den Natur- und Heimatschutz und als Mitglied verschiedener Organisationen zur Kunstförderung in der Schweiz. Sie war in vieler Hinsicht eine Pionierin, denn es gelang ihr, zu einer Zeit, als (verheiratete) Frauen in der Schweiz selten einen Beruf selbstbestimmt ausüben konnten, eine professionelle Reputation als Malerin und Druckgrafikerin aufzubauen und mit ihrem Ehemann eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen.
Der HKB-Forschung bot sich jüngst die einmalige Gelegenheit, in Kooperation mit dem Fachbereich Konservierung und Restaurierung den Nachlass Frey-Surbek präventiv-konservatorisch zu bearbeiten: Im Rahmen eines ersten Projekts (Co-Leitung durch Floria Segieth-Wuelfert und Luise Baumgartner) wurde das ehemalige Atelier Victor Surbeks in Bern, das die Nachlässe beider Künstler*innen enthielt, mithilfe von Studierenden umfassend dokumentiert; auch wurden Zeitzeug*innen befragt und historische Tonaufnahmen mit der Künstlerin publiziert. Das HKB-Projektteam war zudem von der Familie Surbek beauftragt, geeignete öffentliche Sammlungen zu finden, um die Nachlassbestände aus dem Atelier als Schenkungen zu vermitteln (z. B. Burgerbibliothek Bern, Musée d’Art et d’Histoire Jurassien Delémont und weitere).
Forschung wird unterstützt
Finanziert wurden die bisherigen Forschungsarbeiten von der Burgergemeinde Bern, der Bernischen Denkmalpflege-Stiftung, der Fondation Johanna Dürmüller-Bol, der Ursula Wirz-Stiftung und der Gesellschaft zu Schuhmachern Bern. Dank der erneuten Unterstützung durch die Burgergemeinde und die Fondation Dürmüller-Bol und neu der Stiftungen Pro Scientia et Arte, Ruth & Arthur Scherbarth sowie der Mobiliar-Jubiläumsstiftung können die Forschungsarbeiten fortgesetzt und um eine profunde Archivrecherche und ein Verzeichnis sämtlicher Gemälde und Wandgemälde Frey-Surbeks ergänzt werden.
Die Spuren, die Frey-Surbek in Form von Werken und Schriftstücken hinterliess, zeichnen den Lebensentwurf einer eigenständig arbeitenden Frau nach, der wohl exemplarisch für die Existenz einer Künstlerin im frühen und mittleren 20. Jahrhundert stehen kann. Im Zentrum der aktuellen Forschung an der HKB steht daher die Frage nach dem Selbstentwurf Frey-Surbeks im Spiegel ihrer Zeit und im Austausch mit ihren Weggefährtinnen.