Gesunder Boden dank Humus

04.11.2024 Rund 220 Landwirtinnen und Landwirte haben an einem «Humus-Projekt» des Kantons Solothurn teilgenommen und ihre Ackerböden sechs Jahre lang humuserhaltend bewirtschaftet. Die BFH-HAFL hat das Programm wissenschaftlich begleitet.

 «In der obersten Bodenschicht enthält der Boden am meisten Humus. Diese wenigen Zentimeter dunkle Erde sind für eine gute Bodenfruchtbarkeit essentiell.» Bild: Team Boden, BFH-HAFL
«In der obersten Bodenschicht enthält der Boden am meisten Humus. Diese wenigen Zentimeter dunkle Erde sind für eine gute Bodenfruchtbarkeit essentiell.» Bild: Team Boden, BFH-HAFL


Humus ist entscheidend für fruchtbare Böden und hilft, Wasser und Luft zu speichern, was vielen Bodenorganismen Lebensraum bietet. Gerade angesichts heisser Sommer gewinnt er an Bedeutung, da er Böden hilft, Feuchtigkeit zu bewahren und somit die Widerstandskraft gegen Trockenheit und Klimaveränderungen zu stärken.

Das Solothurner «Ressourcenprogramm Humus» startete 2017 und wurde von den Ämtern für Landwirtschaft, Umwelt und dem Bauernverband initiiert. Rund 220 Betriebe führten jährlich eine Humusbilanz durch, unterstützt durch einen Onlinerechner von Agroscope. Diese Bilanz ermöglicht eine schnelle Einschätzung, ob die Humusbewirtschaftung ausgewogen ist. Durch Massnahmen wie Gründüngung, Untersaat, Kunstwiesen und Kompostausbringung wurde der Humusgehalt positiv beeinflusst. Der Austausch unter den Landwirten erfolgte über Schulungen und regelmässige Newsletter.

Die Richtung stimmt

Die Rückmeldungen der Landwirte waren «überwiegend positiv». Viele schätzten das Programm als Einstiegshilfe, um neue Massnahmen zur Humuserhaltung auszuprobieren. Kritik gab es am hohen Verwaltungsaufwand, was zur Optimierung des Humusrechners durch Agroscope führte, um ein praxistaugliches Instrument zur Messung der Bodenqualität zu schaffen.

Die BFH-HAFL begleitete das Projekt wissenschaftlich. Eine Evaluierung zeigte, dass die Massnahmen in die richtige Richtung gehen, auch wenn der kurze Beobachtungszeitraum genaue Humusveränderungen nur schwer messen lässt. Um das Wissen weiterzugeben, wird die BFH-HAFL mit ausgewählten Programm-Teilnehmenden Lernvideos erstellen, die das gesammelte Wissen zusammenfassen und die Erkenntnisse teilen. Über sechs Jahre betrug die finanzielle Förderung 3,2 Millionen Franken, wovon der Bund 80 Prozent und der Kanton Solothurn 20 Prozent übernahm.

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Fachgebiet: Agronomie + Wald
Rubrik: Forschung