Rückblick 2024: Paraplegie: Wo steht die Forschung heute?

17.09.2024 Die Forschung kommt zu den Betroffenen. An der Veranstaltung vom 15. Oktober 2024 gaben Forscher*innen aus verschiedenen Disziplinen einen Einblick in ihre Arbeiten im Bereich der Paraplegie.

Weltweit arbeiten Forscher*innen aus verschiedenen Disziplinen daran, Rückenmarksverletzungen zu heilen sowie die Lebensqualität für Betroffene zu verbessern. Für Laien sind die Ansätze oft schwierig zu verstehen. An dem Anlass im Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil stellten Forschende ihre Arbeiten in der Stammzellenforschung, der epiduralen Stimulation, ihre Trainingsmethoden oder Verbesserungen in verschiedenen Lebensbereichen vor. Im Publikum diskutierten Betroffene und Personen aus dem pflegerischen oder privaten Umfeld mit und stellten Fragen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Labor für SCI-Mobility der BFH gemeinsam mit der Schweizer Paraplegiker-Forschung.

«Es braucht das Miteinander der Forschenden mit den Betroffenen für die Forschung», dies die einleitenden Worte von Mirjam Brach, der Geschäftsführerin der Schweizer Paraplegiker-Forschung. Nur gemeinsam können Entwicklungen voran getrieben werden und die richtigen Prioritäten gesetzt werden.

Referate

Hochkarätige Referent*innen gaben Einblick in ihre Forschungsarbeiten. Sie präsentierten ihre Erkenntnisse einem interessierten Publikum von Betroffenen sowie Fachpersonen aus Medizin, Physiotherapie und Pflege.

PD Dr. Carl Zipser, Universitätsklinik Balgrist

Was sind Stammzellen und welche Rollen können sie bei der Behandlung einer Rückenmarkverletzung spielen?

Prof. Dr. Karen Minassian, Medizinische Universität Wien

Wie können unwillkürliche schrittähnliche Bewegungen bei Patient*innen mit Querschnittslähmung genutzt werden, um wieder laufen zu lernen?

Dr. Léonie Asboth und Nadine Intering, NeuroRestore und Universitätsspital Lausanne

Wie kann die epidurale Stimulation auch für andere Defizite, wie z.B. tiefen Blutdruck, verwendet werden?

Dr. Gabi Müller, Schweizer Paraplegiker-Forschung und Dr. Anja Raab, Berner Fachhochschule

Wann ist das Risiko einer Lungenentzündung am höchsten und wie kann es reduziert werden?

Dr. Edeny Baaklini und Sebastian Tobler, Berner Fachhochschule

Wie können die überraschenden Ergebnisse in Sebastian Toblers Training erklärt werden und können sie auch für andere Patient*innen von Nutzen sein?

Dr. Léonie Asboth und Nadine Intering, NeuroRestore und Universitätsspital Lausanne

Welche Verbesserungen kann die epidurale Stimulation bei Arm- und Handbewegungen erzielen?

Dr. Dr. Veronika Birkhäuser, Universitätsklinik Balgrist

Sexuelle Erregung wird über das Rückenmark gesteuert. Wie kann die Sexualität dennoch ausgelebt werden und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Dr. Urban Schwegler, Schweizer Paraplegiker-Forschung

Die Schweiz ist stark bei der Arbeitsintegration von Paraplegiker*innen. Warum ist das so und wie kann die Drop out-Rate noch verbessert werden?

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