Scrimber: Innovatives Holzprodukt für eine nachhaltige Zukunft

19.06.2024 Das Startup Scrimber CSC AG ist Gewinner der Bern Upcycling Challenge. Das Startup will einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem unternutzte Holzsortimente zu hochwertigem Bauholz verarbeitet werden. Die Grundlage für das Startup bildet ein Forschungsprojekt des Instituts für Baustoffe und biobasierte Materialien, an dem auch das Institut für Intelligente Industrielle Systeme beteiligt ist.

In der Schweiz werden 60 Prozent des geernteten Holzes von der Holzindustrie genutzt, die restlichen 40 Prozent werden direkt zur Wärmegewinnung verbrannt. Aus Sicht der CO2-Bilanz ist diese einmalige Nutzung von Holz nicht effizient. Stefan Zöllig, CEO der Scrimber CSC AG, erklärt: «Mit Scrimber wollen wir kostengünstige und unternutzte Holzsortimente aus dem Wald zu langlebigen, tragenden Bauelementen verarbeiten. Dabei wird das im Holz gebundene CO2 langfristig gespeichert, was sich positiv auf das Klima auswirkt.»

Im Gegensatz zu herkömmlichen Holzwerkstoffen wird bei der Scrimber-Technologie das Holz nicht gesägt oder geschnitten, sondern zu Spreisseln gewalzt und anschliessend zu einem neuen Holzwerkstoff verleimt und verpresst. Ein Vorteil dieser Technologie ist, dass die Holzfasern intakt bleiben und somit die natürlich hohen statischen Eigenschaften des Holzes im Endprodukt erhalten bleiben. Zudem können etwa 90 Prozent des Holzstamms als Bauholz verwertet werden, was zu einer höheren Ressourceneffizienz und Wertschöpfung führt. Das Produkt Scrimber hat das Potenzial weltweit in grossen Mengen hergestellt zu werden und Beton in Bauwerken weitgehend zu ersetzen. Mit dieser innovativen Technologie hebt die Scrimber CSC AG den Holzbau auf ein neues Niveau.

Zusammenarbeit mit Forschungspartnern

Die Scrimber-Technologie wird in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule BFH und weiteren Forschungspartnern entwickelt. Ein interdisziplinäres Team von Fachleuten aus den Bereichen Maschinenbau und Holzwerkstofftechnologie erforscht in den Labors der BFH die optimalen Prozessbedingungen für die Herstellung der Spreissel und deren Verklebung zu Scrimber-Platten.

«Die Nähe von Scrimber CSC AG zu Forschungspartnern in der Region ist entscheidend für die erfolgreiche Produktentwicklung», betont Stefan Zöllig. Die BFH bringe langjährige Erfahrung in den Bereichen Maschinentechnik und Holzbau in das Projekt ein. Zudem biete die Hochschule eine hochmoderne Forschungsinfrastruktur an. Davon können Startups wie die Scrimber CSC AG profitieren.

Scrimber: Innovatives Holzprodukt für eine nachhaltige Zukunft
v.l.n.r.: Stefan Zöllig, Geschäftsführer Scrimber CSC AG, Prof. Dr. Heiko Thömen, Professor für Holzwerkstofftechnologie BFH

Unterstützung von regionalen Geldgebern

«Wir sind sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung der Stiftung für technologische Innovation STI», sagt Stefan Zöllig. «Als Startup sind wir auf eine schnelle und unkomplizierte finanzielle Starthilfe angewiesen. Die Stiftung hilft uns, unser Produkt zu entwickeln und es zur Marktreife zu bringen.»

Dank der grosszügigen Unterstützung der BEKB fördert die Stiftung Technologieunternehmen in der Region Bern in der frühen Entwicklungsphase. Um technologisches Wissen aus der Forschung für die Unternehmen nutzbar zu machen, ist die Stiftung eng mit der Berner Fachhochschule und der Universität Bern vernetzt.

Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Region Bern

«Der Preis der Bern Upcycling Challenge ist für uns eine grosse Motivation und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind», sagt Stefan Zöllig. Die Initiative «Bern Upcycling Challenge» wurde von der Berner Fachhochschule und dem BEKB Förderfonds lanciert, um die Kreislaufwirtschaft in der Region Bern zu fördern. Die Scrimber-Technologie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie innovative Ideen und Kooperationen den Holzbau revolutionieren und zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können.

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