«Wir spüren einen Bedarf an Fachkräften im Bereich Nachhaltigkeit»

15.06.2023 Ein Jahr zwar noch, aber schon laufen die Vorbereitungen heiss: Im Herbst 2024 besuchen die ersten Studierenden den neuen Bachelorstudiengang in Umwelt- und Ressourcenmanagement (URM) der BFH-HAFL. Prof. Dr. Ute Seeling, Direktorin der BFH-HAFL, erklärt, warum der URM perfekt ins Angebot der BFH-HAFL und in die heutige Zeit passt.

Ute Seeling
«Mit einem Abschluss BSc in Umwelt- und Ressourcenmanagement ergeben sich vielfältige Berufs- und Karrieremöglichkeiten», sagt BFH-HAFL-Direktorin Ute Seeling.

Ganz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet: Zum Herbstsemester 24/25 wird an der BFH-HAFL der neue Bachelorstudiengang in Umwelt- und Ressourcenmanagement starten. Was war die Motivation, diesen zu lancieren?

Prof. Dr. Ute Seeling: Schon seit Jahrzehnten bildet die BFH-HAFL gut qualifizierte Fach- und Führungskräfte für die Agrar-, Wald- und auch für die Lebensmittelbranche aus, die auf dem Arbeitsmarkt hervorragende Chancen haben. Dies werden wir auch so fortsetzen. Wir haben aber gespürt, dass es einen zusätzlichen Bedarf gibt nach Fachkräften, zum Beispiel solchen, die das Thema Nachhaltigkeit branchenübergreifend im Blick haben und kompetente Beraterinnen und Berater für die Unternehmen aus den Branchen sein werden. Mit Themen wie dem Klimawandel, einer wachsenden Bevölkerung und einer zunehmenden Digitalisierung stehen wir alle vor grossen Herausforderungen. Sie verlangen von uns dynamisches Denken und Handeln sowie komplexe Entscheidungen. Um diesen Transformationsprozess zu gestalten, den wir in der Gesellschaft und in den Unternehmen durchlaufen, braucht es gut ausgebildete Personen, die wir mit dem neuen Bachelor in Umwelt- und Ressourcenmanagement auf den Arbeitsmarkt bringen.

Zentraler Punkt des Studiums ist die Praxisorientierung, die den Studentinnen und Studenten eine individuelle Spezialisierung erlaubt. Welche Rolle spielen die Praxispartner der HAFL im Unterricht, und welche Bedeutung kommt dem Vorstudienpraktikum zu?

Charakteristisch für die Studienangebote an Fachhochschulen ist die Nähe zur Praxis – und das gilt ganz besonders für die bisherigen Bachelorangebote der BFH-HAFL: Unsere Studierenden bringen zum Studium erste Erfahrungen aus einer praktischen Berufsausbildung oder aus zwölf Monaten Vorstudienpraktikum mit. Im Praktikum werden die zukünftigen Studierenden bereits von der BFH-HAFL aus begleitet. Dies kommt ihnen im Studium und später bei der Jobsuche sehr zugute. Ein vergleichbares Vorgehen streben wir auch für den neuen Studiengang an: Wir sind daran, Partnerinnen und Partner aus Verwaltung und Wirtschaft anzusprechen, um geeignete Plätze für Vorstudienpraktika zu finden. Bei den Praktikumsplätzen wollen wir eine breite Palette von Möglichkeiten anbieten – denkbar ist insbesondere eine Kombination mehrerer Bereiche: von Wasser- oder Windkraft über Abfallverwertung oder Abwasserreinigung bis hin zu Umweltorganisationen und Naturpärken oder Nachhaltigkeitsagenturen etc. Im Zuge des Studiums wird es weitere Verbindungen in die Praxis geben durch Exkursionen und Praxisprojekte. Es werden auch externe Praktiker und Praktikerinnen an den Lehrangeboten beteiligt sein.

Mit Themen wie dem Klimawandel, einer wachsenden Bevölkerung und einer zunehmenden Digitalisierung stehen wir alle vor grossen Herausforderungen.

Prof. Dr. Ute Seeling
Prof. Dr. Ute Seeling Direktorin der BFH-HAFL

Welche Kompetenzen vermittelt der neue Studiengang den Studentinnen und Studenten? Der Studiengang legt grossen Wert auf Interdisziplinarität. Warum ist das so wichtig?

Der neue Studiengang ist auf eine Vielzahl von Kompetenzen ausgerichtet! Zum Beispiel auf fundiertes Wissen über ökologische Zusammenhänge, breites Können in nachhaltiger Ressourcennutzung, aber auch auf Kenntnisse zu rechtlichen, politischen und ökonomischen Aspekten im Umweltbereich. Die Absolventinnen und Absolventen werden in der Lage sein, auf unterschiedlichen Gebieten umfassende Umwelt- und Ressourcenprobleme zu analysieren, Lösungsansätze zu entwickeln und auch umzusetzen. Diese Probleme sind komplex. Sie erfordern eine ganzheitliche Betrachtung unter ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Aspekten. Die Interdisziplinarität im Studium ist sehr wichtig: Sie ermöglicht den Studierenden ein umfassenderes Verständnis, breitere Perspektiven und damit die Möglichkeit, an der Schnittstelle verschiedener Fachbereiche zu arbeiten.

Welche Chancen sehen Sie im neuen Bachelorstudiengang hinsichtlich der beruflichen Perspektiven?

Mit einem Abschluss «BSc in Umwelt- und Ressourcenmanagement» ergeben sich vielfältige Berufs- und Karrieremöglichkeiten. Zum Beispiel als Umweltmanagerin, als Nachhaltigkeitsberater, Ressourcenmanager oder auch als Projektmanagerin für Umwelt- und Ressourcenprojekte. Nicht weniger divers ist der Einsatzbereich in privaten Unternehmungen, Berufsverbänden und NGOs, bis hin zu Bund, Kantonen, Gemeinden oder Beratungs- und Ingenieurbüros.

Und wie profitieren Unternehmen, Organisationen oder Verwaltung, wenn Sie dereinst Absolventen und Absolventinnen dieses Studiengangs einstellen?

Zukünftige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber profitieren in vielerlei Hinsicht: Die BFH-HAFL verfügt mit ihren bisherigen Studiengängen bereits über viel Expertise im Zusammenhang mit Umwelt- und Ressourcenthemen. An der BFH-HAFL sind Lehre, Praxis und Forschung eng miteinander verknüpft, so dass Studierende in verschiedenen Forschungsgebieten Erfahrungen sammeln können. Das Bachelor-Studium ist praxisorientiert: Bereits zu Beginn des Studiums verfügen die Studierenden über Arbeitswelterfahrung, und durch das «Challenge based learning», welches im didaktischen Konzept enthalten ist, wird auch im Studium das lösungsorientierte Arbeiten trainiert. So werden die Absolventinnen und Absolventen bestens für den Berufseinstieg vorbereitet sein.

Mehr Infos zum Bachelor in Umwelt- und Ressourcenmanagement (URM)

URM BFH-HAFL

Für eine nachhaltige Landnutzung und einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Rohstoffen, Wasser, Energie und Boden, braucht es Veränderungen – und Menschen, die diese Veränderungsprozesse initiieren, planen und begleiten. Der Bachelor in Umwelt- und Ressourcenmanagement an der BFH-HAFL befähigt die Absolvent*innen, nachhaltige Transformationen in der Gesellschaft und in Unternehmen anzustossen und umzusetzen.

Weiterführende Informationen

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Fachgebiet: Agronomie + Wald, Life Sciences + Lebensmittelwissenschaften