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Alles unter einen Hut bringen

24.09.2024 Sich weiterzubilden und nebenbei beruflichen und familiäre Verpflichtungen gerecht zu werden, kann eine herausfordernde Aufgabe sein. Jonathan Behava, erfolgreicher Absolvent mehrerer CAS und eines EMBA, erzählt, was es braucht, damit der Spagat zwischen Job, Weiterbildung und Familie gelingt.

Wie sah ein typischer Tagesablauf während Ihrer Weiterbildung aus?

Ich arbeitete 80 % und habe abends, wenn die Kinder im Bett waren, an meinem Teilzeittag nachmittags und am Sonntag an Arbeiten geschrieben oder gelernt. Wenn ich an einem Arbeitstag noch Weiterbildung hatte, war es mir wichtig, wieder abschalten zu können. Dies tat ich entweder mit einer anschliessenden Jogging-Runde, mit einem Horror-Krimi oder indem ich meiner unwiderstehlichen Sucht nach Fruchtgummis nachgegeben habe.

Background Jonathan Behava

Jonathan Behava hat an der Fachhochschule Nordwestschweiz Angewandte Psychologie studiert. An der Hochschule Luzern hat er das CAS Betriebswirtschaft und an der BFH Wirtschaft die drei CAS Strategisches Human Resource Management, Change Management und Human Centered Organization und das EMBA Human Resource Management absolviert. 

Wie haben Sie sich organisiert, damit Sie Weiterbildung, Arbeit und Familie unter einen Hut gebracht haben?

Meine Kinder und insbesondere meine Frau haben es möglich gemacht. Sie gewährten mir viel Zeit und Raum. Meine Lernzeiten wurden im Familienkalender blockiert und ich musste auf einige Familienausflüge verzichten. Mein Arbeitgeber hat mir ebenfalls viel Ausbildungszeit gewährt. Ich hatte viel Entscheidungsspielraum und konnte meine Arbeitstermine flexibel mit den Ausbildungsmodulen organisieren.

Die terminliche Planung und der frühzeitige Einbezug der Familie in die Lernorganisation ist im Voraus wichtig.

Jonathan Behava
Jonathan Behava

Wie haben Sie Prioritäten gesetzt, wenn es zu Zeitüberschneidungen zwischen den verschiedenen Verpflichtungen kam?

Der Lehrplan war frühzeitig bekannt. Deshalb kamen die Weiterbildungstage sehr oft in meiner Lebensagenda an erster Stelle. Wenn es jedoch unerwartete Familienereignisse gab oder meine Familie einen anstrengenden Tag hatte, ging es darum, meine Prioritäten spontan wieder neu zu überdenken. Ich war auch nicht immer 100 % motiviert und leistungsfähig, weshalb es dann nicht sinnvoll war, mein Lernprogramm zu erzwingen. Für mich ist nichts wichtiger als die Familie und die Gesundheit!

Welche Tipps würden Sie Student*innen geben, die sich in einer ähnlichen Situation befinden?

Die terminliche Planung und der frühzeitige Einbezug der Familie in die Lernorganisation ist im Voraus wichtig. Es ist aber auch wichtig, seinen momentanen Bedürfnissen wie Aktivitäten, Freunde, Sport, Kulturelles etc. nachzugehen und die eigene Energiebalance im Blick zu behalten.

Gibt es Fehler, die Sie gemacht haben und/oder würden Sie rückblickend etwas anders machen?

Ich würde vieles gleich machen. Ich bereue es nicht, mir etwas Zeit bis zum EMBA gelassen zu haben. Mein Weg war mein Ziel! Aber da ich nach dem ersten CAS einige Jahre gewartet habe, bis ich mein zweites CAS absolvierte und ich erst nach dem dritten CAS zur Erkenntnis kam, dass ich noch das EMBA machen möchte, hatte ich im Schlussspurt etwas Stress.Ich würde deshalb zu Beginn der Studienlaufbahn den EMBA-Abschluss bewusster reflektieren, um die einzelnen CAS regelmässiger einzuplanen.

Welche Freizeitaktivitäten haben Ihnen geholfen, Stress zu reduzieren und neue Energie zu tanken?

Das Joggen hilft mir noch heute, viele Gedanken und Ideen einzuordnen. Ich brauche immer wieder ein bisschen Ordnung im Kopf, um wieder klar denken zu können. Beim Tennisspielen kann ich meine Konzentration stärken und Frustration abbauen. Und dank einem idealen Gleichgewicht zwischen Familienzeit und «Me-Time» kann ich meine Batterien immer wieder aufladen.

Magazin Präsenz

Dieser Interview ist in unserem Kundenmagazin Präsenz erschienen (Ausgabe 2/2024). 

Das Kundenmagazin des Departements Wirtschaft bietet Fachinformationen zu aktuellen Forschungsergebnissen.