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Religion in der Sozialen Arbeit: neue Broschüre zeigt Potenzial auf
28.11.2024
Aktuelle Zahlen zeigen, rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung ist konfessionslos. Dennoch bleibt sie für viele weiterhin wichtig. Die Broschüre «Über Religion sprechen!» bietet Fachpersonen der Sozialen Arbeit praxisnahe Ansätze, um Religiosität sensibel einzubinden und so unter anderem das Vertrauen der Klient*innen zu stärken.
Das Wichtigste in Kürze
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Eine religionssensible Soziale Arbeit stärkt nicht nur die Ressourcen der Klient*innen, sondern auch deren psychische Gesundheit und Integration.
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Eine neue Broschüre sensibilisiert für die Wichtigkeit von Gesprächen über Religion.
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Für die Broschüre wurden Sozialarbeitende aus verschiedenen Feldern befragt.
In der Schweiz bezeichnen sich rund drei Millionen Menschen als konfessionslos. Doch Religion ist heute nicht etwa unbedeutend. Menschen leben heute ihren Glauben individueller, so sieht sich z.B. rund jeder dritte Konfessionslose als spirituell. Zudem hat sich die Religionslandschaft sehr diversifiziert: beispielsweise sind heute die islamischen oder buddhistischen Gemeinschaften grösser als früher.
Für Klient*innen der Sozialen Arbeit kann Religion eine Ressource sein, um herausfordernde Lebenslagen zu meistern. Die Broschüre «Über Religion sprechen» zeigt auf, wie Sozialarbeitende Religiosität konstruktiv nutzen können, um Klient*innen zu empowern und ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie präsentiert Erfahrungswissen von Sozialarbeitenden, die auf dem Sozialdienst, in der Offenen Jugendarbeit oder in der Beratung tätig sind.
«Eine religionssensible Soziale Arbeit stärkt nicht nur die Ressourcen der Klient*innen, sondern auch deren psychische Gesundheit und Integration», sagt Stefanie Duttweiler, BFH-Dozentin und Mitverfasserin der Broschüre. Gleichzeitig helfe sie, Herausforderungen wie Radikalisierung vorbeugend zu begegnen.
Hintergrundinformationen zur Broschüre
Die Broschüre wurde von der BFH gemeinsam mit der Fachstelle inforel.ch in Basel-Stadt erarbeitet. Grundlage für die Broschüre war unter anderem die Befragung von zehn Basler Sozialarbeiter*innen.
Ziel ist es, Fachpersonen eine Orientierung zu bieten, wie sie religiöse Aspekte in der Beratung reflektiert und professionell einbinden können. Finanziert wurde die Broschüre durch die reformierten Kirchen Basel-Land und Basel-Stadt, Ernst-Göhner-Stiftung und Stiftung Dialog.
Die Broschüre steht kostenlos zum Download bereit und richtet sich an Fachpersonen der Sozialen Arbeit und Interessierte, die ihre Kompetenzen im Umgang mit Religiosität erweitern möchten. Downloadlink