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Live Case: Akzeptanz autonomer Laser bei der Tattoo-Entfernung
21.01.2025
Tattoos erfreuen sich grosser Beliebtheit – doch manche will man dann doch nicht mehr auf dem eigenen Körper haben. Da bietet sich Lasern als gängigste Methode zur Tattooentfernung an. Bis jetzt wird das meist aufwändig von Hand gemacht – wie aber würden autonome Laser Entfernungen angenommen?
Das Start-up Raylution will autonome, robotische Laser-Dermatologie-Geräte anbieten und hat im Rahmen eines Live Cases Bachelor Studierende im Modul Entrepreneurial Marketing damit beauftragt, Fragestellungen rund um die Akzeptanz der neuen Technologie und die Zahlungsbereitschaft zu bearbeiten.
Dazu gehörten Fragen wie:
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Wie nehmen Geschäftsführende und Mitarbeitende von Studios ein robotisches Laser-Dermatologie-Gerät zur Tattoo-Entfernung wahr?
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Welche Faktoren beeinflussen die Akzeptanz von Endnutzer*innen bezüglich der Nutzung robotischer Laser-Dermatologie-Geräte?
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Welche Zahlungsbereitschaften haben Studios für die Technologie?
Zur Beantwortung dieser Fragen haben unsere Studierenden tief in die Methodenkiste gegriffen: Abhängig von der Forschungsfrage wählten sie qualitativ-empirische Ansätze wie Interviews oder quantitativ-empirische Methoden, darunter randomisierte Experimente und Surveys aus. Dabei wurden verschiedene Szenarien getestet. Beispielsweise wurde analysiert, wie die Einstellungen von Privatpersonen (die sich ein Tattoo entfernen lassen wollen) gegenüber der Prozedur sind, je nachdem ob es sich (1) um eine voll robotergestützte Tattoo-Entfernung oder (2) um eine von einem (menschlichen) Experten durchgeführte Tattoo-Entfernung oder (3) um eine robotergestützte Tattoo-Entfernung im Beisein eines (menschlichen) Experten handelt. Besonders herausfordernd gestaltete sich die Rekrutierung geeigneter Interviewpartner*innen mit Expertenwissen aus Tattoo-Studios und Kliniken.
Der Mensch und der Roboter
Der Faktor Mensch spielt in der Wahrnehmung vieler Beteiligter eine entscheidende Rolle. Obwohl ein Roboter die Tattoo-Entfernung schneller, mit geringeren Schmerzen und präziser durchzuführen vermag, bestehen dennoch Unsicherheiten und Befürchtungen seitens derer, die die Technologie einsetzen beziehungsweise die Prozedur über sich ergehen lassen wollen. Die Vorstellung, mit einem Roboter «alleine gelassen» zu werden, wird als unangenehm empfunden, wie verschiedene Gruppen bestätigen konnten.
Wertvolle Ergebnisse für die Praxis
Raylution nutzt die Studienergebnisse zur Validierung eigener Erkenntnisse und Berechnungen – etwa zur Preisgestaltung und Entwicklung des Geschäftsmodells. Weiterhin lassen sich aus den kund*innen- und nutzer*innenseitigen Wahrnehmungen und identifizierten Barrieren der Akzeptanz Handlungsempfehlungen für die Vermarktung ableiten. Beispielsweise müssen Unsicherheiten in Bezug auf Dauer, Präzision und Schmerzhaftigkeit der Prozedur abgebaut werden.