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Beste Abschlussarbeiten 2023 des Fachbereichs Physiotherapie
07.11.2023 Der Preis für die beste Bachelorarbeit ging dieses Jahr an Eveline Howald und Verena Izzo, die sich dem Thema Fehler in der Physiotherapie gewidmet haben. Corinne Kehl erhielt die Auszeichnung für die beste Master-Thesis. Sie hat die Zusammenhänge zwischen schmerzbezogener Angst und lumbaler Bewegungsvariabilität untersucht.
Insgesamt 427 Gesundheitsfachpersonen durften im Oktober 2023 ein Diplom der Berner Fachhochschule entgegennehmen, davon haben 104 Absolvent*innen einen Bachelor oder Master in Physiotherapie erlangt. Zudem wurden die besten Abschlussarbeiten und die besten Gesamtleistungen ausgezeichnet. Impressionen und weitere Informationen zu den Abschlussfeiern 2023 finden Sie in der Newsmeldung vom 3. November 2023.
Hängen schmerzbezogene Angst und lumbale Bewegungsvariabilität zusammen?
Der Preis für die beste Master-Thesis ging an Corinne Kehl, die sich im Rahmen einer Querschnittstudie mit den Zusammenhängen zwischen schmerzbezogener Angst und lumbaler Bewegungsvariabilität befasst hat. Der Titel ihrer Master-Thesis lautet: «Associations Between Pain-Related Fear and Lumbar Movement Variability in Patients with Chronic Low Back Pain and Healthy Controls - A Cross-Sectional Study». In linearen Regressionsanalysen wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen Bewegungsvariabilität und schmerzbezogener Angst gefunden – unabhängig von der Aktivität, der Methode zur Berechnung der Variabilität und unabhängig davon, ob die allgemeine oder aufgabenspezifische schmerzbezogene Angst bewertet wurde.
Welche Fehlerkategorien gibt es in der Physiotherapie?
Der Preis für die beste Bachelorarbeit, der im Namen des nationalen Verbandes Physioswiss verliehen wird, geht dieses Jahr an Eveline Howald und Verena Izzo. Sie haben sich mit dem Thema «Irren ist menschlich - Fehler in der Physiotherapie» auseinandergesetzt. Ziel ihrer Arbeit war es, einen Einblick in die Art der Fehler zu gewinnen und einen Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit zu leisten. Sie befragten dafür Physiotherapeut*innen aus Spitälern des Kantons Bern und evaluierten 79 Fehlerereignisse. In der Auswertung konnten bekannte thematische Fehlerkategorien wie zum Beispiel Fehlbelastung oder Kommunikationsfehler identifiziert werden. Darüber hinaus wurden neue thematische Kategorien ermittelt, z.B. verkürzte Behandlung, falsche Handhabung des Rollstuhls, nicht berücksichtigte Kontraindikation oder mangelnde Patientenführung.
Die Ergebnisse der Bachelorarbeit zeigen: Physiotherapeutische Behandlungen sind mit potenziellen Risiken verbunden. Ein offener Umgang mit Fehlern, deren Analyse und die Suche nach Lösungen sind daher wichtig. Um aus Fehlern zu lernen, erscheint es wichtig, dass die Physiotherapie in Sicherheitskonzepte eingebunden wird. Dies geschieht bereits in einigen Kliniken.

