INTERFOB 2024 in Zvolen / Slowakei – Studierendenbericht

17.09.2024 Welcome to INTERFOB! – einen Satz, den wir wohl nie gehört hätten, wären wir nicht am Unternehmenstag Holz Biel der BFH-AHB auf diesen Anlass angesprochen worden. In dieser Woche treffen sich alljährlich Studierende der Holz- und Forstwirtschaft aus ganz Europa. Früher eine gelebte Tradition, waren wir dieses Jahr die erste Schweizer Gruppe seit 2018, die an diesem Anlass teilnahm. So stürzten sich Anfang September neun Studierende des Bachelorstudiengangs Holztechnik ins Abenteuer.

INTERFOB 2024 in Zvolen
Welcome to INTERFOB! Gruppenfoto aller Teilnehmer

Mit unseren Fahrzeugen trafen wir uns in Feldkirch zum Autoverlad und begannen unsere Reise Richtung Osten mit dem Nachtzug. Nicht alle kamen mit dem leichten Schaukeln gleich gut zurecht, trotzdem erreichten wir mehr oder weniger erholt den Endbahnhof in Wien. Vom Zug ging es direkt auf die Autobahn Richtung Bratislava, wo eine Znünipause anstand. Ausreichend verpflegt reisten wir zuerst auf der Autobahn durch das Donautiefland, entschieden uns dann aber für eine Nebenroute durch das slowakische Mittelgebirge mit Halt an einem kleinen Badesee. Schlussendlich trafen wir in Zvolen ein und bezogen unsere Zimmer im Studentenwohnheim der Universität. Nach einer kurzen Einweisung in die Lokalitäten standen das Nachtessen und ein Welcome-Drink auf dem Programm.

Als erstes stellten sich montags alle Gäste vor. Von elf Universitäten aus acht verschiedenen Ländern waren Teams zugegen. Anschliessend hörten wir die Begrüssungsrede des Rektors der gastgebenden Technischen Universität von Zvolen. Nach dem Mittagessen erhielten wir einen Einblick in die Universität, ihren Technologiepark und aktuelle Forschungsprojekte. Danach bereiteten wir uns auf das internationale Dinner vor.  Jedes Team hat Spezialitäten aus ihrer Heimat vorbereitet, die den anderen Teilnehmenden präsentiert wurden. Mit einer Auswahl an Kambly-Guetzli, Absinth und Fondue versuchte das Team BFH die Konkurrenz zu übertrumpfen. Tatsächlich war etwas ungeplant der Schnupftabak der heimliche Star – trotz grosszügigem Vorrat wurden unsere Bestände bis Ende Woche ziemlich knapp.

Am Dienstag und am Donnerstag standen Exkursionen in der regionalen Holzwirtschaft auf dem Programm. In mehreren Gruppen wurden die lokale Niederlassung der Kronospan, ein Fensterhersteller, ein Holzhändler, verschiedene Sägewerke, ein Forstmaschinenhersteller und auch ein Forschungsinstitut aus dem Bereich Forstwirtschaft und Holzbearbeitung besichtigt. Interessant war dabei auch das Zusammenspiel von moderner Infrastruktur und alter Sowjettechnik. Dienstagabends stand die Mottoparty gemäss dem Motto «Zeitreisende» mit einer live Rock-Band statt.

Mittwochs lernten wir unter dem Decknamen ‘Teambuilding-Event’ die anderen Studierenden besser kennen. In bunt durchmischten Gruppen galt es zuerst, sich in Sport und Geschick zu messen. Am Nachmittag fand ein Bauwettbewerb statt. Jede Gruppe hatte ein Katapult mit Zeit- und Materialvorgaben zu bauen, am Ende wurde nach Weite und Zielgenauigkeit bewertet. Der Wettkampf setzte sich auch am Abend fort, als wir in der «Tour de Bar» die Lokale der Stadt erkundeten, dort Aufgaben lösten und den Durst bekämpfen konnten.

Nach einem weiteren Exkursionstag ging es am Donnerstagabend zum offizielleren Teil der INTERFOB. Schick gekleidet marschierten wir durch die halbe Stadt in ein Eventlokal, wo sich Studierende, Sponsoren und Persönlichkeiten von Universität und Stadt zum Gala-Abend versammelten. Nach einem üppigen Apéro wurde dem Organisationskomitee gedankt und die nächste INTERFOB vergeben. Nach dem Abendessen tauschten die Studierenden zahlreiche Geschenke aus und schliesslich ging es ab auf die Tanzfläche, bis wir rausgeworfen wurden.

Früh am Freitagmorgen mussten wir  die Zimmer räumen. Nach einem letzten entspannten slowakischen Frühstück verabschiedeten sich alle Parteien voneinander und machten sich auf den Heimweg. Ursprünglich hatten wir für die Heimreise zwei Übernachtungen geplant, aufgrund der heftigen Regenfälle und der drohenden Überschwemmungssituation fuhren wir jedoch ziemlich direkt nach Hause und übernachteten nur einmal in Oberösterreich.

Trotz unserer kurzfristigen Anmeldung und obwohl wir nicht wirklich wussten, was uns erwartet, fanden wir uns in einer top organisierten und erlebnisreichen Woche wieder. Neben einem spannenden Einblick in die slowakische Holz- und Forstwirtschaft waren die fremden Meinungen und Ansichten der anderen Studierenden ebenso interessant.

Ein grosses Dankeschön möchten wir zudem dem STE, schaerholzbau ag und dem Global Engagement der BFH-AHB aussprechen, welche uns sehr grosszügig und vor allem auch spontan unterstützt haben. Ohne ihre Unterstützung hätte unsere Reise dem Studentenbudget wohl deutlich mehr geschmerzt. Nun hoffen wir, motivierte Studentinnen und Studenten aus den tieferen Semestern für eine Teilnahme im nächsten Jahr überzeugen zu können. Denn nächstes Jahr laden die Fachhochschule Salzburg und die Universität für Bodenkultur Wien nach Österreich ein.

Autor

Für die Schweizer Delegation

Andrin Nietlispach, B.Sc. Holztechnik, 5. Semester

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