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Klima – Handlungsfeld und Herausforderung für die Mediation
07.12.2023 Das globale Artensterben und der Klimawandel zeigen sich immer deutlicher als Systemkrisen. Diese lassen sich nicht allein mit technologischer Innovation im business-as-usual-Modus «lösen», sondern sie erfordern einen tiefgreifenden strukturellen und kulturellen Wandel. Wie kann die Mediation diesen unterstützen?
Das wachsende Bewusstsein, wie notwendig, dringlich und umfassend der Wandel hin zur Nachhaltigkeit sein muss, setzt unsere Gesellschaften zunehmend unter Stress. Das führt auf der einen Seite zu Gefühlen der Überforderung und Ohnmacht, andererseits zu Strategien der Leugnung und Bagatellisierung. Dies endet häufig in ideologischen Grabenkämpfen.
Während «bei uns» im privilegierten Europa vornehmlich gestritten wird, was Klimaschutz kosten darf, sind im Globalen Süden Verteilungskämpfe um Wasser und erste Klimakriege längst bittere Realität.
Was bewegt sich bei uns?
Immer mehr Menschen machen sich in zivilgesellschaftlichen Initiativen, in wirtschaftlichen und sozialen Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung auf den Weg: Sie leisten konkrete Beiträge zu ökologischer Nachhaltigkeit oder sie protestieren mit verschiedenen Formen gegen Fehlentwicklungen, die ökologische Katastrophen und soziale Verwerfungen provozieren.
Wandel ist noch nie konfliktfrei gewesen. Auch heute stellt die sozialökologische Transformation als Jahrhundertaufgabe alle gesellschaftlichen Bereiche, alle Berufs- und Praxisfelder auf den Prüfstand. Auch die BFH stellt sich der Herausforderung und entwickelt Angebote auf intellektueller, emotionaler und handlungsbezogener Ebene, um den Wandel proaktiv und produktiv zu begleiten.
Folgende Fragestellungen bewegen uns dabei:
- Welche Konflikt«baustellen» sowie psychologischen und sozialen Konfliktdynamiken begegnen uns in der Klimakrise – und wie können Menschen, die etwas bewegen wollen, konstruktiv damit umgehen?
- Wie begegnen wir den eigenen Gefühlen von Angst, Ohnmacht, Wut und Fatalismus? Wie wandeln wir unsere Trauer um die bereits eingetretenen oder absehbaren ökologischen Zerstörungen um in Handlungsmut und neuen Optimismus?
- Welche sozialen Kompetenzen sind hilfreich – in den Feldern der Sozialen Arbeit, des zivilgesellschaftlichen Engagements, im Führungsalltag von Unternehmen, Verbänden und in der Verwaltung – um die notwendigen Transformationsprozesse zu mehr ökologisch-sozialer Nachhaltigkeit anzustossen und zu fördern?
Wir wollen dabei keine fertigen Rezepte anbieten, sondern verstehen uns vor allem als Dialog- und Lernpartner*innen. Wir möchten Räume schaffen für Austausch und gemeinsame Entwicklung. Dazu laden wir Menschen ein, die sich bereits erfolgreich engagieren und uns an ihren Ideen, Methoden, Erfahrungen, ihren Erfolgen wie ihren Enttäuschungen teilhaben lassen.