Von der Geomatikerin zur Bauingenieurin

01.07.2024 Im Interview erzählt Rahel Brantschen, wie ihre frühe Begeisterung für Baustellen sie zum Bauingenieurwesen führte. Während des Studiums konnte sie sich wertvolles Wissen aneignen und ein starkes Netzwerk aufbauen. Besonders gerne erinnert sie sich an Special Weeks in Rom und in der Provence. Ihr Tipp für zukünftige Studierende: Leidenschaft für das Fach und praktische Erfahrungen sammeln.

Von der Geomatikerin zur Bauingenieurin
Rahel Brantschen: «Durch das Studium habe ich das Rüstzeug erhalten, mir eigenständig Wissen aus neuen Themengebieten anzueignen.»

Warum haben Sie sich für dieses Studium entschieden?

Als kleines Mädchen verbrachte ich viel Zeit mit meinen Eltern auf deren persönlichen Baustellen und durfte sogar mithelfen. Später während meiner Berufslehre zur Geomatikerin interessierte ich mich überwiegend für Naturgefahren und Geotechnik. Die Begeisterung, Bauwerke selbst mitgestalten zu dürfen, anstatt nur zu vermessen, hat mich dazu bewogen, dieses Studium zu wählen.

Was gefiel Ihnen besonders gut an diesem Studium?

Die Highlights waren für mich die beiden Special-Week-Reisen mit Dieter Schnell und Marion Dörfel. In Rom sowie in der Provence durften wir unzählige tolle Sehenswürdigkeiten bestaunen und dabei viel Baugeschichtliches erfahren. Dies war eine bereichernde Abwechslung nebst den Vorlesungen für uns Studierende aus den Bereichen Holzbau, Architektur und Bauingenieurwesen. Zudem haben wir uns besser kennengelernt und neue Freundschaften geschlossen.

Wie sah der Studienalltag aus?

Üblicherweise besuchte ich vier Tage die Woche Vorlesungen in Burgdorf und lernte einen weiteren im Eigenstudium. Während der Freizeit kümmerte ich mich um meinen kleinen Haushalt in der Wohngemeinschaft und fand meinen Ausgleich in Natur, Sport und bei Freunden. Die Wochenenden verbrachte ich meistens zu Hause im Wallis.

Arbeiteten Sie nebenher?

Ja, während der Sommermonate habe ich als Geomatikerin in meinem Lehrbetrieb gearbeitet. Als gelungene Abwechslung zum Studienalltag durfte ich in den Weihnachts- und Sportferien sowie an einigen Wochenenden als Skilehrerin tätig sein.

Was waren die grössten Herausforderungen im Studium?

Wegen Corona hatten wir einige Semesterwochen Homeschooling. Mir fehlten der Austausch mit meinen Kollegen und die konventionellen Erklärungen der Dozierenden an der Wandtafel. Trotz deren grossen Engagement, fiel es mir manchmal nicht leicht, konzentriert am Bildschirm zu sitzen.

Was möchten Sie nach dem Studium machen und was machen Sie heute beruflich?

Nach Abschluss meines Studiums darf ich als Bauingenieurin bei der LABAG Lauber Bauingenieure AG in Zermatt arbeiten. Meine Wintersaison verbringe ich als Skilehrerin bei der Schweizer Ski- und Snowboardschule in Grächen.

Inwiefern können Sie von Ihrem Studium profitieren?

Durch das Studium habe ich das Rüstzeug erhalten, mir eigenständig Wissen aus neuen Themengebieten anzueignen. Zudem habe ich neue Wissensplattformen kennengelernt, welche mein Interesse geweckt haben. Alle Dozierenden, Mitarbeitenden und Gastreferent*innen der BFH Burgdorf standen und stehen uns Studierenden immer für Fragen zur Verfügung. Dieses kostbare Netzwerk an Fachpersonen ermöglicht einem, im Berufsalltag rasch und einfach kompetenten Rat zu bekommen.

Welchen Tipp haben Sie für jemanden, der dieses Studium in Betracht zieht?

Das Wichtigste für ein erfolgreiches Studium ist die Leidenschaft zum Themengebiet. Ausserdem ist es ratsam, vor und während des Studiums Erfahrungen in Form eines Praktikums oder einer branchentreuen Berufslehre zu sammeln. Dadurch kann das Erlernte mit dem Praktischen verknüpft und so das Wissen für den späteren Berufsalltag nachhaltig verinnerlicht werden.

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