Laufende Projekte
Cooperative Ensemble Practices in the 19th Century
Some of the leading music and theatre ensembles of 19th-century Europe were organised as cooperatives whose members worked together artistically as equals. Their contemporaries assigned great importance to the non-hierarchical organisation of artists. This historical phenomenon has been all but forgotten today, even though other forms of cooperative work have been the subject of research. The present project will shed light on the organisation and artistic working methods of leading cooperative ensembles, namely the London Philharmonic Society, the Paris Société des concerts du conservatoire and the Berlin theatre society Urania. It also aims to reintroduce historical, cooperative modes of working in the context of today’s artistic practices.
Unbekannte in der Hauptrolle
Interpretationen um 1900 jenseits der Heroenerzählung
Die pneumatischen Reproduktionssysteme für Klavierspiel, die sich von 1905 bis ca. 1930 grosser Beliebtheit erfreuten, haben sich in den letzten Jahren als überaus ergiebige Quellen für die Interpretationsforschung erwiesen. Trotzdem blieb bisher die Auswahl der Analyseobjekte und Forschungsvorhaben in aller Regel einem Mainstream-Kanon verpflichtet. Das Projekt stellt die Frage nach dem aufführungspraktischen Inhalt der ausserhalb dieses Kanons stehenden Rollen-Aufnahmen. Es beobachtet, in welcher Weise sich der Blick auf die pianistische Interpretation um 1900 durch die Analyse dieses noch unerforschten Materials verändert und strebt eine Theoriebildung zum Klavierspiel ausserhalb des Heroennarrativs an.
Lukas Sarasin und das Phänomen des ‹collegium musicum› um 1800
Lukas Sarasin sammelte zahlreiche Instrumental- und Vokalkompositionen (Opern, geistliche Musik), beschäftigte einen Berufsmusiker und veranstaltete als Privatperson öffentliche Konzerte. In zahlreichen Städten der Deutschschweiz gab es bürgerliche Musikvereine (Collegia Musica), die immer mehr Berufsmusiker beschäftigten und ebenfalls öffentliche Konzerte anboten. Dieses Verhältnis zwischen privatem und öffentlichem Musizieren sowie zwischen Dilettanten und Berufsmusikern dient als Spiegel für die heute in der Schweiz herrschende Situation, denn die Collegia dürfen als Vorläufer der heutigen Amateurmusikvereine gesehen werden.