Methodentausch
Ausgehend von einer Analyse bestehender Befragungsinstrumente sollen in einem Workshop mit Designer*innen und Sozialwissenschaftler*innen neue Darstellungsformen elaboriert werden.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institute of Design Research
- Forschungseinheit(en) Social Design
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit 01.01.2007 - 31.12.2008
- Projektleitung Prof. Dr. Arne Scheuermann
-
Projektmitarbeitende
Dr. Harald Klingemann
Claudia Mareis
Martin Woodtli - Schlüsselwörter Kommunikationsdesign, Sozialwissenschaft, Erhebungsinstrument, Fragebogen, Methoden
Ausgangslage
Das Projekt nutzt ein bestehendes Forschungsdesiderat, um einen transdisziplinären «Methodentausch» zu vollziehen: Es geht von der Beobachtung aus, dass in der sozialwissenschaftlichen Praxis Erhebungsinstrumente nicht oder nur selten zielgruppenspezifisch gestalterisch aufbereitet werden. Meist werden standardisierte Datenhebungsinstrumente aus Bevölkerungsumfragen unkritisch auch bei sehr spezifischen Zielgruppen eingesetzt. Die forschungsleitende Frage ist deshalb: Wie lassen sich Erhebungsinstrumente gestalten, die die Designpräferenzen der Zielgruppe berücksichtigen und so erwartbar die Qualität der erhobenen Daten verbessern?
Vorgehen
Im ersten Halbjahr 2007 wurden einschlägige Projekte über Projektdatenbanken bzw. im Schneeballverfahren und über Referenzlisten zentraler Autor*innen ermittelt. Anschliessend an die Projektrecherche und Auswahl, deren Kriterium die schriftliche Befragung der Zielgruppe war, werden die Projektleiter*innen der ausgewählten Projekte kontaktiert, um ein leitfaden gestütztes Telefonkurzinterview durchzuführen. Hier geht es um die Frage, inwieweit die zielgruppengerechte Kommunika-tion und entsprechende Designkriterien bei den Forschungsteams überhaupt eine Rolle spielten. Designanalyse: Die zugeschickten Erhebungsinstrumente werden dann in einer Designanalyse vergleichend untersucht, welche sich an definierten Gestaltungskriterien, wie z. B. Lesbarkeit, Auffindbarkeit und Zuordenbarkeit der Informationen, orientiert. Designintervention I: Entwicklung eines Fragebogenprototyps für jede Zielgruppe, zusammen mit einem externen Designer und basierend auf den Erkenntnissen der Designanalyse. Gruppendiskussion: Mit Vertretern der Zielgruppen werden Designpräferenzen anhand des ersten Fragebogenprototyps und/oder mit gemeinsam zu gestaltenden Kommunikationsmaterialien offen erhoben. Gedacht ist an die Gestaltung von Kommunikationsmaterialien während der Gruppendiskussion, z. B. einer Einladungskarte. Designintervention II: Erarbeitung eines zweiten Prototyps mit einem externen Designer.
Ergebnisse
Entwicklung eines zielgruppengerecht gestalteten Erhebungsinstrumentes (Prototyp) und eines Handbuches «Visuelle Kommunikation in den Sozialwissenschaften».
Ausblick
Einige offene Fragen im Forschungsprozess sind: Welche Auswirkungen hat die zielgruppengerechte Kommunikation in sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten auf die Daten? Werden mit einer zielgruppengerechten Ansprache qualitativ andere Daten erhoben oder die Datenbasis quantitativ verbreitert?