Plasma-Stift

In diesem Forschungsprojekt wird der für die konservatorische Anwendung auf Kunststoffen in Werken zeitgenössischer Kunst entwickelte Plasma-Stift hinsichtlich radikalchemischer und thermischer Effekte untersucht und weiterentwickelt.

Steckbrief

  • Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
  • Institut(e) Institut Materialität in Kunst und Kultur
  • Forschungseinheit(en) Konservierungstechnik
  • Förderorganisation BFH
  • Laufzeit 01.01.2007 - 30.11.2008
  • Projektverantwortung Dr. Stefan Wülfert
  • Projektleitung Anna Katharina Comiotto
  • Projektmitarbeitende Fabian Kosir
    Anna Katharina Comiotto
    Marc Egger
  • Partner Hochschule für Technik und Informatik HTI
    École Polytechnique Fédérale de Lausanne, Centre des Recherches en Physiques des Plasmas
    Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
  • Schlüsselwörter Plasma, Kunst, Konservierung, Restaurierung, Alterung, Oxidation, Substrattemperatur

Ausgangslage

Ziel ist eine Optimierung der Betriebsparameter hinsichtlich eines minimalen Eingriffs in das Alterungsverhalten des Kunstwerks, bei gleichbleibender Effizienz der Behandlungswirkung.

Vorgehen

Kernfrage ist, unter welchen Betriebsbedingungen die Behandlung Alterungsprozesse in Kunststoffen und benachbarten Malfarben initiiert, bzw. beschleunigt. Anhand eines Monitorings werden Veränderungen der Oxidationsstabilität und des Radikalgehalts im Verlaufe der Projektlaufzeit materialanalytisch erfasst (Chemilumineszenz, ESR-Spektroskopie). Zudem wird die Plasmatemperatur infrarot-pyrometrisch evaluiert. Alle Daten werden zur Optimierung der Betriebsparameter genutzt.

Ergebnisse

Alle plasma-behandelten Testmaterialien (z.B. additivfreies Polyethylen, in Malfarben verbreitetes Acryl-Polymerisat Paraloid B-82) zeigten während des Monitorings keine Zunahme freier Radikale und keine signifikante Verminderung der Oxidationsstabilität. Die Betriebsparameter wurden zur Senkung der Plasmatemperatur optimiert, wobei nun eine schonende Haftungsverbesserung auf sehr dünnen thermoplastischen Substraten ohne thermische Schädigung (z.B. Verwerfungen) möglich wird.

Ausblick

Die Forschungsgruppe setzt sich zum Ziel, nach sicherheitstechnischen Anpassungen das Verfahren als Dienstleistung an Dritte anzubieten.