Gerüchteküche
Wie können Kommunikationsdesigner/-innen gerüchtbasierte Kommunikation professionell entwerfen und steuern? Im Projekt wurden diese Wirkungsmechanismen anhand eines konkreten Gerüchts untersucht und kommunikationsgestalterisch analysiert.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institute of Design Research
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Forschungseinheit(en)
Environmental Communication Design
Social Design - Förderorganisation BFH
- Laufzeit 01.01.2008 - 31.12.2009
- Projektleitung Prof. Jimmy Schmid
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Projektmitarbeitende
Catherine Germanier
Dr. Harald Klingemann
Annina Schneller
Prof. Dr. Christian Zihlmann - Schlüsselwörter Gerücht, Kommunikationsdesign, Information, Below-the-line, Umlauf, Botschaft
Ausgangslage
Von der Produktwerbung bis zur humanitären Kampagne: Im Kommunikationsdesign gewinnen die so genannten Below-the-Line-Kommunikationsformen (Ambient Media, Guerilla-, Buzz-Marketing etc.) verstärkt an Bedeutung. In diesen sind die Übergänge von eindeutig zuzuordnenden Kommnikationsinhalten und -kanälen zu weniger greifbaren, gerüchtbasierten Botschaften und Absendern fliessend.
Vorgehen
Die traditionellen «Above-the-Line»-Instrumente des Kommunikationsdesigns wie Printanzeigen, Aussenwerbung, Radio- und Fernsehspots werden seit Mitte der 90er-Jahre nicht nur um die neuen Medien Internet und CD-ROM-Multimedia-Produktionen erweitert – es entwickeln sich auch neue Kommunikationsformen und -orte. Im Kommunikationsdesign entstehen «Below-the-Line»-Formen, also «Kommunikationsinstrumente, die über die klassische Werbung hinausgehen» (Geml et al. 2004), wie Ambient Media (Wehleit 2004), Ambush-Marketing (Bothe 2006), Guerilla-Marketing (Levinson 2000, Pata-las 2006), Virales Marketing, das auch als «Mund-zu-Mund-Propaganda in elektronischer Form» bezeichnet wird (Müller 2004) und Buzz (Rosen 2005), das Elemente der Mund-zu-Mund-Kommunikation in Marketing-Strategien einzubinden versucht. Diese gerüchtähnlichen Kommunikationsformen werden bereits heute im Marketing wie auch in der Kommunikation von Extremsituationen (bspw. Entfluchtungen in humanitären Projekten) eingesetzt. Daran anschliessend wird in dem Projekt die Frage gestellt, ob und wie sich Kommunikationsdesign mithilfe von professionell gestalteten auditiven und visuellen Gerüchten entwickeln lässt. Oder ist das Gerücht seinem Wesen nach nur begrenzt oder gar nicht professionell, d. h. bewusst und nach bekannten Kriterien gestaltbar?
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Internetumfrage werden zusammen mit weiteren persönlichen Interviews in einer «Gerüchtekartierung» erfasst. Dadurch wird der Verlauf und die Veränderung des Gerüchts nachvollzogen.
Ausblick
Die für den «Rumor Fighter» (Museum für Kommunikation, Bern) entwickelte Vermittlungskompetenz soll auch in anderen Forschungsprojekten genutzt werden: Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit verständlich vermitteln.