Swiss Graphic Design History

Erstmals werden Publikationen und Ausstellungen, welche den grafikdesigngeschichtlichen Diskurs in der Schweiz nach 1925 massgebend prägten, in einer Datenbank erfasst und zusammenhängend als interaktive Zeitachse und Netzwerk visualisiert.

Steckbrief

Beteiligte Departemente Hochschule der Künste Bern
Institut(e) Institute of Design Research
Forschungseinheit(en) Design History
Förderorganisation BFH
Laufzeit 01.02.2012 - 31.07.2013
Projektleitung Prof. Robert Lzicar
Projektmitarbeitende Agnes Laube
Amanda Unger
Tina Anna Güntner
Partner Grafiksammlung, Museum für Gestaltung Zürich
Schlüsselwörter Historiografie, Grafikdesigngeschichte, Ausstellung, Publikation, Datenvisualisierung

Ausgangslage

Geschichte kann auf unterschiedliche Weise und in diversen Formen erzählt werden. Der historische Kontext, also die zeitlichen, sozialen und ökonomischen Umstände, in denen Geschichte entsteht, sowie die Absicht und Perspektive des Erzählers oder der Erzählerin prägen sie. Der Erzähler oder die Erzählerin wählt historische Ereignisse aus und ordnet sie an, um eine Entwicklung anschaulich und nachvollziehbar zur Darstellung zu bringen und dadurch einen übergeordneten Sinnzusammenhang herzustellen. Hier ist Grafikdesign-Geschichte, wie alle anderen Geschichtswissenschaften, den allgemeinen Problemen der Geschichtsschreibung ausgesetzt. In der deutschsprachigen Schweiz wird die Geschichte des Grafikdesigns seit jeher von wenigen Verlagen und Ausstellungsinstitutionen bearbeitet.

Vorgehen

Untersucht werden retrospektive Publikationen und Ausstellungen, welche den Diskurs massgebend geprägt haben. Dazu gehören originale oder reproduzierte Publikationen aus folgendem Quellenkorpus: Beiträge in Fachmagazinen, wie Typografische Monatsblätter (gegr. 1933), Graphis (1944–19 86 in der Schweiz verlegt) und Neue Grafik (1958 –1965 ); darüber hinaus diverse Publikationsformen, wie Monographien, Text- und Sachbücher sowie Ausstellungskataloge und historische Übersichten, welche in der Schweiz erschienen sind oder der Schweiz als kulturellen Entstehungskontext zugeordnet werden können. Ausstellungen werden ihrerseits anhand von archiviertem Bild- und Textmaterial rekonstruiert; gängige Formate sind Einzelausstellungen, Gruppenausstellungen, Themenausstellungen oder Sammlungspräsentationen. Grundlage des Projekts bildet die Analyse dieser historischen Quellen, welche Grafikdesign-Geschichte darstellend vermitteln. Das Material wird in einer Recherche katalogisiert und nach seiner Bedeutung für den Diskurs ausgewählt. Die visuellen, sprachlichen und materiellen Dokumente werden anschliessend einer historisch-bildwissenschaftlichen Kontextanalyse mit Fokus auf kulturelle Repräsentation und narrative Strukturen unterzogen. Es existiert keine historiographische Aufarbeitung der Grafikdesign-Geschichte in der Schweiz. Das Forschungsprojekt will hierzu einen Grundstein legen.