The Sound of Brass

Materialität, Akustik und Geschichte der Blechblasinstrumente am Beispiel des historisch informierten Nachbaus deutscher Posaunen

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Hochschule der Künste Bern
  • Institut(e) Institut Interpretation
  • Forschungseinheit(en) Musikinstrumente
  • Förderorganisation Innosuisse
  • Laufzeit 01.11.2015 - 31.10.2018
  • Projektleitung Martin Skamletz
  • Projektmitarbeitende Ian Leslie Bousfield
    Dr. Martin Tuchschmid
    Dr. Adrian von Steiger
  • Partner Blechblas Instrumentenbau Egger
    EMPA
    Klingendes Museum
    Sinfonie Orchester Biel Solothurn
    Kompetenzzentrum Militärmusik der Schweizer Armee

Ausgangslage

Eine historisch informierte Interpretation alter Musik benötigt als wesentliches Element Instrumente der entsprechenden Zeit. Das können unveränderte Originalinstrumente oder Nachbauten sein. In der Herstellung von Nachbauten historischer Blechblasinstrumente ist die Firma Egger in Basel weltweit führend. Analog zur historisch informierten Aufführungspraxis und im Hinblick auf diese setzt sich Egger seinerseits zum Ziel, historisch informiert zu arbeiten. Nicht nur die Geometrie der Nachbauten soll den Originalen entsprechen, sondern auch das Material (Legierung, Wandstärke) und die Bearbeitung (Fügetechnik der Rohre und Schallstücke, Handfertigung aller Bauteile). Aufbauend auf ein Projekt zum französischen Instrumentenbau, bei dem bleihaltiger Messing festgestellt und verarbeitet wurde, geht es hier um deutsche Instrumente des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Zentral ist neu die Frage nach dem akustischen Nachweis: Welchen Einfluss haben unterschiedliche Materialien und historische Bearbeitungstechniken auf das Spielverhalten des Nachbaus, auf die Spieler und letztlich auf das akustische Resultat?

Vorgehen

In Sammlungen und Museen liegen zahlreiche spielbare Originale deutscher Posaunen, hergestellt von legendären Firmen dieser Zeit wie Sattler, Penzel, Kruspe und Heckel. Sie werden angespielt, verglichen und geometrisch vermessen. Mittels Röntgenfluoreszenz wird die chemische Zusammensetzung des Metalls ermittelt, mittels Ultraschall die Wandstärke. Beide Methoden sind non-invasiv und werden auf alle Bauteile der Instrumente angewandt. Basierend auf den gewonnenen Daten werden Messingbleche hergestellt. Egger baut daraus die gewählten Modelle von Alt-, Tenor- und Tenorbassposaune sowie passende Mundstücke nach. Die Fertigung geschieht auf jene Weise, wie sie die historische Recherche zu führenden Manufakturen der Zeit rekonstruiert. Die akustischen Forschungen benötigen derweil Grundlagenarbeit. Ihr Hauptziel ist die Herstellung eines Geräts, das die Originalinstrumente und Nachbauten mit echtem Schall in realer Lautstärke akustisch vermisst. Dies ist bislang nicht möglich. Mit dem neuen Gerät sollen Einflüsse von Material und Fertigungstechnik auf das Spielverhalten der nachgebauten Instrumente untersucht werden können. Das Ergebnis wird mit Computersimulationen der akustischen Verhältnisse in historischen deutschen Posaunen abgeglichen.

Ergebnisse

In Sammlungen und Museen liegen zahlreiche spielbare Originale deutscher Posaunen, hergestellt von legendären Firmen dieser Zeit wie Sattler, Penzel, Kruspe und Heckel. Sie werden angespielt, verglichen und geometrisch vermessen. Mittels Röntgenfluoreszenz wird die chemische Zusammensetzung des Metalls ermittelt, mittels Ultraschall die Wandstärke. Beide Methoden sind non-invasiv und werden auf alle Bauteile der Instrumente angewandt. Basierend auf den gewonnenen Daten werden Messingbleche hergestellt. Egger baut daraus die gewählten Modelle von Alt-, Tenor- und Tenorbassposaune sowie passende Mundstücke nach. Die Fertigung geschieht auf jene Weise, wie sie die historische Recherche zu führenden Manufakturen der Zeit rekonstruiert. Die akustischen Forschungen benötigen derweil Grundlagenarbeit. Ihr Hauptziel ist die Herstellung eines Geräts, das die Originalinstrumente und Nachbauten mit echtem Schall in realer Lautstärke akustisch vermisst. Dies ist bislang nicht möglich. Mit dem neuen Gerät sollen Einflüsse von Material und Fertigungstechnik auf das Spielverhalten der nachgebauten Instrumente untersucht werden können. Das Ergebnis wird mit Computersimulationen der akustischen Verhältnisse in historischen deutschen Posaunen abgeglichen.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur