Ernährungsprojekt von/für 65+

In einem partnerschaftlich-partizipativen Projekt soll die Zielgruppe befähigt, eine ausgewogene Ernährung selbstverantwortlich, handlungswirksam und genussvoll umzusetzen und dem Risiko einer Mangelernährung entgegenzuwirken.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Gesundheit
  • Institut(e) Ernährung und Diätetik
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit 01.01.2020 - 29.02.2024
  • Projektleitung Dr. Karin Haas
  • Projektmitarbeitende Franziska Scheidegger-Balmer
  • Partner Gesundheitsförderung Schweiz
    Gesundheitsdepartement Basel-Stadt
    Universität Zürich
  • Schlüsselwörter Partizipation, alleinlebende Senioren, ausgewogene Ernährung

Ausgangslage

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt den Erhalt der Autonomie und Lebensqualität im Alter und vermindert das Morbiditätsrisiko. Insbesondere alleinstehende Senior*innen (häufig sozial isoliert) sind für die Teilnahme an Ernährungsinterventionen schwer zu motivieren. Das Interesse am Thema Ernährung erscheint in der Zielgruppe (insbesondere bei Männern) gering und damit einhergehend fehlen entsprechende Kompetenzen.

Vorgehen

In diesem dreijährigen Projekt wird die Zielgruppe neben anderen Akteur*innen von Anfang an Teil der Projektgruppe. Handlungsstrategien (Rekrutierung/ Ernährungsmassnahmen/ Evaluation) werden gemeinsam mit der gesamten Projektgruppe selbstbestimmt während des Projekts festgelegt. Zudem wird ein Schwerpunkt auf die formative Prozessevaluation gelegt, um die Erfahrungen und Erkenntnisse zu diesem Ansatz anderen Akteuren und Forschenden zugänglich zu machen.

Ergebnisse

Nach einem einjährigen partizipativen Entwicklungsprozess konnte folgende Ernährungsintervention implementiert werden: E Guete z’Basel - eine Koch- und Tischrunde, kombiniert mit der Vermittlung von Kompetenzen und praktischen Tipps zur Umsetzung einer ausgewogenen, genussvollen und kostengünstigen Ernährung. Die Koch- und Tischrunde wurde im Rahmen dieses Projektes einmal pro Monat an zwei unterschiedlichen Standorten in Basel durchgeführt und über einen Zeitraum von einem Jahr 227-mal besucht. Insgesamt haben 27 Senior*innen (13 davon alleinlebend) teilgenommen. Mit dem Projekt ist es gelungen, die Teilnehmenden für ernährungsspezifische Themen, insbesondere die Bedeutung einer ausreichenden Proteinzufuhr im Alter, zu sensibilisieren. Laut einer Selbsteinschätzung der Teilnehmenden hat dies allerdings nicht zu einer Änderung des Essverhaltens während der Projektdauer geführt. Hingegen weisen die quantitativ erhobenen Daten auf eine positive Entwicklung hin, besonders in Zusammenhang mit der Proteinzufuhr und Vielseitigkeit in der Ernährung. Weiters zeigte sich auch ein positiver Einfluss auf die Lebensqualität der Teilnehmenden, dies vor allem aufgrund der sozialen Teilhabe. Durch die umfangreiche Prozessevaluation (Entwicklung der Intervention, Erreichbarkeit der Zielgruppe, partizipativer Ansatz, Umsetzung der Intervention) konnten wichtige Lernprozesse für alle Beteiligten und Multiplikator*innen, im Rahmen von Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Ausblick

Das Projekt «E Guete z’Basel» wird nach Projektende in das bestehende kantonale Aktionsprogramm des Gesundheitsdepartements des Kanton Basel Stadt integriert und weitergeführt. Auch wenn wir unser übergeordnetes Projektziel nur teilweise erreichen konnten, haben wir wichtige Grundlagen geschaffen. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus diesem Projekt (s. Handlungsempfehlungen) und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von «neuen» Zielgruppen resp. Akteur*innen, können zukünftig wirksam und nachhaltig Ernährungs- und Gesundheitsförderungsinterventionen für andere Regionen partizipativ entwickelt und implementiert werden.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen