Entwicklung eines Trainings zur Stärkung der Psychologischen Sicherheit in Teams
Psychologische Sicherheit ist grundlegend für Lernen und Innovation im Team. Damit Teams dieses Teamklima gezielt weiterentwickeln können, haben Forschende ein Trainingsprogramm entwickelt, das von Teams eigenständig angewendet werden kann.
Steckbrief
- Lead-Departement Technik und Informatik
- Institut(e) Institute for Data Applications and Security (IDAS)
- Forschungseinheit(en) IDAS / Management Science, Innovation, Sustainability and Entrepreneurship (MSIE)
- Förderorganisation Innosuisse
- Laufzeit (geplant) 01.01.2020 - 01.11.2021
- Projektverantwortung Prof. Dr. Ina Goller
- Projektleitung Prof. Dr. Ina Goller
- Projektmitarbeitende Rahel Tscharner
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Partner
Hrmove
Haas Projektconsulting
SBB - Schlüsselwörter Psychologische Sicherheit, Teamentwicklung
Ausgangslage
Das Teilen von Ideen und neuen Erkenntnissen, das Aufspüren und Aufdecken von Fehlern und das Stellen unangenehmer Fragen – das alles sind Verhaltensweisen, die nützlich sind, um etwas Neues zu lernen und um Innovationen hervorzubringen. Allerdings sind solche Verhaltensweisen auch sozial riskant. Andere Teammitglieder können sich angegriffen fühlen, oder demjenigen, der diese Störungen einbringt, Inkompetenz vorwerfen. Teams, in denen es möglich ist, dieses soziale Risiko einzugehen, haben einen hohen Grad von psychologischer Sicherheit. Sämtliche Studien befassten sich bisher nur mit der Beschreibung, was psychologische Sicherheit ist, welche Verhaltensweisen sie beinhaltet und welche positiven Auswirkungen mit ihr verbunden sind. Ein getestetes und validiertes Teamentwicklungs-Instrument, mit dem man Psychologische Sicherheit in Teams gezielt steigern kann, gab es bis anhin nicht.
Vorgehen
Ein solches Instrument hat ein Team von Forschenden der BFH und der ZHAW in einem von der Innosuisse unterstützten Forschungsprojekt entwickelt. Basierend auf Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung sowie eigenen Untersuchungen erstellten die Forscher*innen eine Serie von Kurzübungen für Teams. Erprobt wurde die Aufgabenserie danach von insgesamt 50 Teams mit je vier bis 22 Mitgliedern. Jede Woche erhielten die Teilnehmenden eine Aufgabe per Mail. Der sogenannte Nudge (Anstupser) beanspruchte rund eine Viertelstunde Arbeitszeit. Der darin formulierte Appell sollte im Berufsalltag geübt werden. Dabei gab es drei verschiedene Arten von Übungen: Skills-Übungen, bei denen eine neue Verhaltensweise ausprobiert wird, Reflexions-Übungen, bei denen die Team-Mitglieder über einen konkreten Aspekt nachdenken sollen, und Team-Übungen, bei denen im Team etwas Neues erarbeitet wird oder neue Verhaltensweisen ausprobiert werden. Während des Projekts wurde mittels Fragebogen alle zwei Monate Zwischenbilanz gezogen. Zur Versuchsanordnung gehörte zudem eine Kontrollgruppe aus 12 Teams der beteiligten Arbeitgeber. Diese Teams absolvierten keine Übungen, sondern füllten nur Fragebogen zur Teamentwicklung aus. So erhielten die Wissenschaftler*innen einen Vergleich, um Veränderungen in psychologischer Sicherheit, die zufällig und ohne gezielte Beeinflussung auftauchen, identifizieren und ausschliessen zu können.
Ergebnisse
Anhand der Befragungen konnte die Wirkung des Trainings auf Psychologische Sicherheit und Team Performance statistisch nachgewiesen werden. Das komplette Training, bestehend aus 24 Übungen, inklusive Anleitung steht der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. https://www.psych-safety.org/