Klingendes Museum
Für Musiker*innen der historisch informierten Aufführungspraxis sind Erfahrungen auf historischen Originalinstrumenten oder auf deren Nachbauten wesentlich. Das Projekt fördert diese vertieft zugunsten der Dozierenden und Studierenden.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institut Interpretation
- Forschungseinheit(en) Musikinstrumente
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 01.07.2020 - 30.06.2025
- Projektleitung Dr. Adrian von Steiger
- Projektmitarbeitende Marion Rebsamen
- Partner Klingendes Museum
Ausgangslage
Das Klingende Museum Bern besteht aus der umfangreichen Sammlung historischer Blasinstrumente von Karl Burri sowie aus bedeutenden kleineren Sammlungen wie derjenigen der Forschung der HKB. Es arbeitet intensiv mit Forschung und Lehre der HKB zusammen. Von den über 1000 Blasinstrumenten des Museums (sowohl Holz- als auch Blechblasinstrumente, vornehmlich aus dem 19. Jahrhundert) sind einige restauriert, dürfen von spezialisierten Musiker*innen angespielt und teilweise auch ausgeliehen werden – weltweit eine fast einzigartige Situation. Darunter sind Flöten mit unterschiedlichen Klappensystemen, Klarinetten mit deutscher und französischer Griffweise, Oboen, ein Saxophon von Adolphe Sax, ein Taragot, ein Fagott von Savary, datiert 1825, ein Basshorn, Trompeten, Kornette und Flügelhörner mit Klappen und unterschiedlichsten Ventilen, Hörner mit speziellen Ventilsystemen, französische und deutsche Zug- und Ventilposaunen, Saxhörner von Sopranino bis Contrebasse und Tuben.
Vorgehen
Das durch Stiftungen finanzierte Projekt ermöglicht Studierenden und Dozierenden der HKB, diese Originalinstrumente oder deren Nachbauten anzuspielen und Erfahrungen in historischer Aufführungspraxis zu machen. In Lehrveranstaltungen wie Toolboxes und Masterclasses können sie diese ohne äusseren Druck und mit Unterstützung erfahrener Coaches erproben und so möglicherweise eine Nähe zu einem der vielen historischen Blasinstrumente entdecken. Dies erfordert zum einen die Verbindung der Instrumente zum Repertoire, das damit ursprünglich gespielt worden sein könnte. Zum andern erfordert dies Kenntnisse, wie ein Instrument technisch gespielt wurde: auf welcher Stimmtonhöhe, mit welchen Griffen und mit welchem Interface, also Mundstück bzw. Rohrblatt.
Ergebnisse
Im Rahmen dieses Projekts soll jedes Instrument ergänzt werden mit Kenntnissen zum Repertoire, das mit diesem ursprünglich gespielt worden sein könnte, mit passenden Lehrwerken und mit weiteren grundlegenden Aspekten wie Stimmtonhöhen oder Interfaces (Mundstücke bzw. Rohrblätter).