Regionale Fruchtfolge gegen Syndrome Basses Richesses (SBR)

Durch den Anbau einer Sommerkultur nach Zuckerrüben kann die Zikade, welche die Krankheit SBR überträgt, bekämpft werden. Die BFH-HAFL untersucht die Wirksamkeit der regionalen Anwendung dieser Maßnahme.

Steckbrief

  • Lead-Departement Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
  • Institut(e) Agronomie
  • Forschungseinheit(en) Pflanzenbau und Biodiversität
  • Förderorganisation Schweizerische Eidgenossenschaft (Bundesverwaltung)
  • Laufzeit (geplant) 01.11.2021 - 31.03.2023
  • Projektverantwortung Alan Storelli
  • Projektleitung Alan Storelli
  • Projektmitarbeitende Alan Storelli
  • Partner Bundesamt für Landwirtschaft BLW
    Sucre Suisse SA
    Etat du Valais
    Etat de Vaud

Ausgangslage

Das Syndrome Basses Richesses (SBR) führt zu einem starken Rückgang des Zuckergehalts in Zuckerrüben. Diese Krankheit wird durch das Bakterium Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus verursacht und durch die Schilf-Glasflügelzikade Pentastiridius leporinus übertragen. Die infizierten Zikaden fliegen zu Beginn des Sommers in die Rübenfelder ein. Nachdem die Zikaden das Bakterium auf die Kultur übertragen haben, legen sie ihre Eier auf der Höhe der Rübenwurzeln ab. Zwei Wochen später schlüpfen die Larven und entwickeln sich im Boden. Die Larven entwickeln sich in der nächsten Anbaukultur weiter, bis sie im Frühjahr ausfliegen. In der Schweiz waren im Jahr 2021 5'000 ha Zuckerrüben von SBR betroffen. Auch in Deutschland wurde die Krankheit auf über 40'000 ha festgestellt. Derzeit gibt es keine Maßnahmen zur Bekämpfung des Bakteriums oder der Zikade. Bressan (2009) zeigte das Potenzial der Fruchtfolge auf, um die Entwicklung der Zikade in der Folgekultur einzuschränken. Im Jahr 2021 zeigten Versuche der BFH-HAFL in Chablais das Potenzial einer Zuckerrüben-Mais-Fruchtfolge den Entwicklungszyklus des Insekts zu unterbrechen. Es konnte ein starker Rückgang des Zikadenflugs in Mais im Vergleich zu Wintergetreide festgestellt werden. Diese Maßnahme muss nun in einer ganzen Region eingeführt werden, um die Verbreitung von SBR einzuschränken.

Vorgehen

Im Rahmen des Projekts verpflichten sich die Zuckerrübenbauern in Chablais, die Aussaat einer Herbstkultur nach Zuckerrüben zu vermeiden. Eine Frühjahrskultur wie Mais wird bevorzugt, um den Entwicklungszyklus der Zikade zu unterbrechen. Der Flug der Zikaden in der Region wird untersucht, um die Wirksamkeit der Maßnahme zu ermitteln. Bei der Ernte wird der Gesundheitszustand der Zuckerrüben untersucht.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 2: Kein Hunger