Collaborative aesthetics in global sound art
Über die letzten Jahre ist im Globalen Süden eine Generation von Künstler*innen entstanden, deren Praxis das Prinzip der Zusammenarbeit sowie eine kritische Auseinandersetzung mit Klang demonstriert.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institut Praktiken und Theorien der Künste
- Forschungseinheit(en) Auditive Kulturen
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.10.2021 - 30.09.2025
- Projektleitung Prof. Dr. Andi Schoon
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Projektmitarbeitende
Gilles Joseph André Aubry
Nadine Schildhauer
Karima Boudou
Bhavisha Laxmi Panchia -
Partner
DICE Music Conference + Festival Le 18 Marrakech
Norient Film Festival
Ausgangslage
Das Forschungsprojekt fragt nach der Rolle, den Möglichkeiten und der Ästhetik der Zusammenarbeit – einem Konzept, das in den 1990er Jahren in den Künsten wieder aufkam. Auf der Grundlage dialogischer und interventionistischer Strategien gehen kollaborative Kunstformen heute über das ästhetische Objekt hinaus und umfassen breitere Formen des öffentlichen Engagements.
Vorgehen
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf drei Fallstudien: Studie A untersucht neuere Projekte, die in Südafrika im Rahmen des Residenzprogramms der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia initiiert wurden. Unsere Forschung interessiert sich dafür, ob und wie sich der kulturdiplomatische Rahmen auf die geförderten Projekte auswirkt. Studie B konzentriert sich auf Musikproduktionen transnationaler Musikkollektive, die für ihre experimentelle Klangästhetik bekannt sind. Studie C befasst sich mit Internetradio-Projekten aus Marokko, Südafrika und Deutschland, die einen dekolonialen Klangkunst-Ansatz verfolgen. Die Daten zu den Fallstudien werden durch Archiv- und Feldforschung erhoben. Die untersuchten Initiativen zeugen von einer reflektierten Haltung gegenüber den Kräften der Globalisierung und gleichzeitig von einer kreativen Auseinandersetzung mit neuen Formen des Seins und Handelns in der Welt. Sie spielen sich in transnationalen Netzwerken ab und kombinieren digitale Interventionsformen mit Offline-Aktivitäten. Wir gehen davon aus, dass sich die Aufgabe der Künstler*innen in den untersuchten Settings verändert hat: Von der "Inhaltsproduktion" hin zu einer "epistemischen Partnerschaft" bei der Konstruktion von sozialem Wissen.