Bauteile- und Komponenten-Wiederverwendung in der Schweizerischen Bauindustrie

Wiederverwendung ist ein wichtiger Bestandteil der Circular Economy. Damit der Wiederverwendungs-Kreislauf funktioniert, müssen wir verstehen wie Business Modelle funktionieren können und welchen Wert Kund*innen an Reuse-Bauteilen schätzen.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Architektur, Holz und Bau
    Wirtschaft
  • Institut(e) Institut Innovation and Strategic Entrepreneurship (IISE)
  • Forschungseinheit(en) Low-end Innovation
  • Förderorganisation BFH
  • Laufzeit (geplant) 01.07.2022 - 31.12.2023
  • Projektleitung Prof. Dr. Nadine Gurtner
    Barbora Starovicova
  • Schlüsselwörter Reuse, Circular Economy, Wiederverwendung, Kreislaufwirtschaft

Ausgangslage

Derzeitige Produktions- und Konsumpraktiken übersteigen die Ressourcenkapazitäten unseres Planeten. Eine alternative Form des Wirtschaftens, die Circular Economy, hat deshalb an Popularität gewonnen. Unternehmen können zur Circular Economy insbesondere durch Sharing, Repair/ Maintainance, Reuse/ Redistribution, Refurbishment/ Remanufacturing sowie Recycling beitragen. Während die Forschung und Umsetzung von Sharing und Recycling stark an Zuwachs gewonnen hat, bleibt unklar wie Reuse/ Redistribution (die Wiederverwendung von Produkten für originalen Zwecke mit wenig Änderungen) und Refurbishment/ Remanufacturing (der Austausch von Komponenten und Wiederverwenden in anderen Produkten) - hier zusammen als REUSE bezeichnet - in Unternehmen erfolgreich umgesetzt werden kann und wann Kund*innen den Mehrwert von Reuse-Komponenten erkennen. Die Bauindustrie ist dabei zentral für die Wiederverwendung: Bautätigkeiten generieren das grösste Abfallaufkommen in der Schweiz und produzieren rund 17 Mio. t Rückbaumaterial pro Jahr. Wir fragen deshalb: (1) Welche Faktoren fördern und behindern Reuse-Business Modellen in der schweizerischen Bauindustrie? (2) Welche Faktoren fördern und behindern die Adoption von Reuse-Produkten auf Kundenseite? Der wahrgenommene Wert von Reuse-Komponenten kann hier entscheidend sein. Wenn wir verstehen, wie der Wert von Reuse-Komponenten erhöht werden kann, können Unternehmen Reuse-Geschäftsmodelle optimieren und den Kund*innenwert steigern.

Vorgehen

Ziel des BFH Transversal Forschungsprojektes ist es, die Unternehmens- und die Kund*innenseite der Schweizerischen Bauindustrie zu untersuchen, da beide entscheidende Bestandteile von Business Modellen sind. Es gilt herauszufinden: - Unter welchen Umständen Reuse-Business Modelle bisher von Unternehmen (nicht) verwendet werden - Welche Faktoren die Adoption und Nicht-Adoption von Reuse-Produkten auf Kund*innenseite beeinflussen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem wahrgenommenen Wert von Reuse-Komponenten. Wenn der Wert für die Kundenseite sichtbar ist, kann dieser den Erfolg von Geschäftsmodellen entscheidend beeinflussen. Die Ergebnisse ermöglichen es Implikationen zu entwickeln, wie Unternehmen Reuse-Business Modelle erfolgreich aufstellen können.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • 12: Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
  • 13: Massnahmen zum Klimaschutz