Steinbock Stockhorn

Der Alpensteinbock war Anfang des 19. Jh. schweizweit ausgerottet - somit auch an der Stockhornkette im Berner Oberland. Dank einem Wiederansiedlungsprojekt soll diese Tierart ab dem Frühjahr 2022 wieder in die Region zurückgebracht werden.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
  • Institut(e) Multifunktionale Waldwirtschaft
  • Forschungseinheit(en) Waldökosystem und Waldmanagement
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit (geplant) 01.01.2022 - 30.11.2026
  • Projektleitung Dr. Christian Willisch
  • Projektmitarbeitende Dr. Christian Willisch
    Dr. Nelson Marreros
    Michael Grüter
  • Partner Amt für Landwirtschaft und Natur
    Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit, Universität Bern
    Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften, UZH
  • Schlüsselwörter Alpensteinbock, Wiederansiedlung, Stockhorn, GPS-Telemetrie

Ausgangslage

Der Alpensteinbock wurde in der Vergangenheit in vielen Alpenländern bis zur Ausrottung gejagt. In der Schweiz wurden die letzten Tiere im Wallis zu Beginn des 19. Jh. nachgewiesen, im Kanton Bern verschwand der Steinbock vermutlich schon im 16. Jh. Nur gerade in der Region des heutigen Nationalparks Gran Paradiso in Italien konnte die Tierart erfolgreich überdauern. Ausgehend von dieser Population wurden Steinböcke ab Beginn des 20.Jh. nach und nach wieder in ihre angestammten Lebensräume zurückgebracht. Die Schweiz beherbergt heute gegen 19'000 Tiere, was mehr als einem Drittel des alpenweiten Bestands entspricht. Der Gebirgszug des Stockhorns wurde bis anhin jedoch nicht wiederbesiedelt. Im Rahmen eines mehrjährigen Projektes des Kantons Bern soll diese Tierart ab 2022 nun aber auch dort wieder angesiedelt werden. Das Ziel ist mittelfristig eine überlebensfähige Population von Steinböcken am Stockhorn zu haben. Das Wiederansiedlunsgprojekt wird durch die HAFL unterstützt und wissenschaftlich begleitet.

Vorgehen

Ab 2022 sollen während 3 Jahren um die 30 Alpensteinböcke in verschiedenen Ursprunsgkolonien in den Kantonen Bern und Wallis eingefangen und am Stockhorn wieder freigelassen werden. Die gefangenen Tiere werden vor der Umsiedlung veterinärmedizinisch untersucht und individuell mittels farbiger Ohrmarken markiert. Die Entwicklung der neugegründeten Population wird in den ersten 5 Jahren besonders eng überwacht werden. Ein Teil der umgesiedelten Tiere wird dazu mit GPS-Halsbändern ausgerüstet.

Ergebnisse

Im April-Mai 2022 konnten die ersten 9 Steinböcke ans Stockhorn umgesiedelt werden. Das Wiederansiedlungsprojekt konnte somit erfolgreich gestartet werden.

Ausblick

Im Frühjahr 2023 und 2024 sollen weitere Tiere folgen. Ingesamt sollen rund 30 Steinböcke am Stockhorn freigelassen werden.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 15: Leben an Land