Ästhetiken des Im/Mobilen: Wie Tanz- und Theaterperformances reisen
Die Suche der Kulturinstitutionen nach neuen Formen, wie Theater- und Tanzproduktionen zirkulieren können, ist in der Praxis ein dringliches Problem.
Steckbrief
- Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institut Praktiken und Theorien der Künste
- Forschungseinheit(en) Kunstvermittlung
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.02.2022 - 31.01.2026
- Projektverantwortung Prof. Dr. Yvonne Schmidt
- Projektleitung Prof. Dr. Yvonne Schmidt
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Projektmitarbeitende
Nina Mühlemann
Celestina Widmer
Mariia Kasatkina
Thubten Jonas Shontshang
Ausgangslage
Die Mobilität von Tanz- und Theateraufführungen nimmt zu. Nicht nur Festivals, sondern auch Theaterhäuser laden vermehrt Gastspiele und Gastkünstler*innen ein oder entwickeln transnationale Ko-Produktionen. Gleichzeitig stehen die Logiken der Verbreitung von Tanz und Theater nicht nur aus ökologischer Perspektive auf dem Prüfstand : Seit Covid-19 boomen Streaming-Formate, Live Performances wandern auf den Screen. Für Künstler*innen mit Behinderungen ist die Im/Mobilität nicht erst seit Covid-19 ein Thema. Ihre Erfahrungen mit Im/Mobilität wurden bisher kaum bedacht.
Vorgehen
Vor diesem Hintergrund erweitert das praxisangewandte Forschungsprojekt die aktuelle Debatte über die (Un-)Möglichkeit des Reisens von Theater- und Tanzperformances um eine Disability-Perspektive, mit dem Ziel, durch die Verknüpfung von Theater- und Tanz(-wissenschaft), Disability Studies und Mobility Studies zukunftsfähige Formen der Verbreitung, Vermittlung und Zugänglichkeit weiterzuentwickeln. Aus einer praxisbezogenen Perspektive interessiert das Zustandekommen von und die Erfahrung mit dem Reisen. Ist es möglich, in Zeiten einer schier grenzenlosen Mobilität, die Erfahrungen von Reiseeinschränkungen für die Theater- und Tanzpraxis gewinnbringend auszuloten und zu analysieren ? Erfahrungen mit erschwerter Mobilität haben zum einen Theater- und Tanzschaffende mit Einschränkungen schon längst. Zum anderen haben diese – anlässlich des Lockdowns im Frühjahr 2020 – auch andere Künstler*innen machen müssen.
Ergebnisse
Wir plädieren dafür, mit einem erweiterten Konzept der «support structures» (Hargrave 2015) zu operieren, das sowohl Technologien als auch soziale Tools definiert, die nötig sind, um Aufführungen zu ermöglichen. Die Resultate sollen nicht nur einen Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs der Mobilität von Theater- und Tanzproduktionen leisten, sondern sie werden zudem in der Praxis erprobt und weiterentwickelt.