Arbeitssituation und Wohlbefinden von trans Personen in der Schweiz
In dieser Vorstudie soll die Situation von trans und nonbinären Personen ganzheitlich erfasst werden mit dem Ziel partizipativ Massnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und psychischen Gesundheit im Arbeits(losen)leben zu erarbeiten.
Steckbrief
-
Beteiligte Departemente
Gesundheit
Soziale Arbeit
Wirtschaft - Institut(e) Institut New Work (INW)
- Forschungseinheit(en) Diversity, Equity & Inclusion
- Strategisches Themenfeld Themenfeld Caring Society
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit (geplant) 01.07.2023 - 31.01.2024
- Projektleitung Prof. Dr. Andrea Gurtner
-
Projektmitarbeitende
Dorian Mittner
Prof. Dr. Stefanie Duttweiler
Dr. Peter Wolfensberger
Prof. Dr. Andrea Gurtner - Partner Transgender Network Switzerland (TGNS)
- Schlüsselwörter trans, nonbinär, Wohlbefinden, Diskriminierung, Arbeitsleben, Arbeitslosigkeit
Ausgangslage
Von Trans(identität) spricht man, wenn das innere Wissen einer Person, welches Geschlecht sie hat (Geschlechtsidentität), nicht mit dem bei der Geburt zugewiesen Geschlecht übereinstimmt. Eine trans Person kann sich als Frau, Mann oder nonbinär identifizieren. Gemäss Hochrechnungen sind schätzungsweise etwa 200'000 Personen in der Schweiz trans und/oder nonbinär. Eine Umfrage von Transgender Network Switzerland (TGNS) aus dem Jahr 2017 hat ergeben, dass die Arbeitslosenquote bei trans Personen mit ca. 20% um ein Vielfaches höher liegt als in der Schweizer Gesamtbevölkerung. Durch den Erwerbsausfall entstehen den betroffenen Menschen und dem Staat grosse Verluste. In der Schweiz konnten in den letzten Jahren grosse Fortschritte in der medizinischen Versorgung und der rechtlichen Gleichstellung von trans Personen erzielt werden. Dennoch sind geschlechtliche Minderheiten (trans, nonbinäre und intergeschlechtliche Personen) insbesondere im Arbeitsleben von noch stärkerer Diskriminierung betroffen als sexuelle Minderheiten (Lesben, Schwule und Bisexuelle), wie das Schweizer LGBTIQ+ Panel in seinem jährlichen Bericht aufzeigt.
Vorgehen
Mit einer qualitativen Studie wollen die Berner Fachhochschule und Transgender Network Switzerland (TGNS) die aktuelle Arbeitssituation und das Wohlbefinden von trans Personen in der Schweiz ganzheitlich erfassen, um verschiedene Anspruchsgruppen und Einflussfaktoren zu identifizieren und daraus den konkreten Handlungsbedarf für strukturelle Veränderungen abzuleiten. Das Projekt orientiert sich an folgenden Leitfragen: – Welche Erfahrungen machen erwerbsfähige trans Personen bei der Arbeitssuche und am Arbeitsplatz und wie wirken sich diese auf ihr Wohlbefinden aus? – Wie können Arbeitsorganisationen trans Personen während dem Coming-out, im Transitionsprozess und darüber hinaus unterstützen?
Ausblick
Der Projektname TRACS steht für trans Personen im Arbeits(losen)leben und das strategische Themenfeld «Caring Society» der Berner Fachhochschule. In bewusster Anlehnung an das Wort «tracks» (engl. Spur, Weg) zeichnen wir die unterschiedlichen Lebenswege und Karrierepfade von trans Personen in der Schweiz nach. Darauf aufbauend wollen wir in einem Folgeprojekt in Zusammenarbeit mit weiteren Praxispartnern Massnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Arbeitssituation und Erhöhung des Wohlbefindens von trans Personen in der Schweiz entwickeln und umsetzen.