Motiviertes und treues Alppersonal - Rahmenbedingungen für den Arbeitsort Alp
Die Schweizer Alpwirtschaft kann ihre zahlreichen Funktionen ohne ausreichend und langjähriges Personal nicht erfüllen. Das Forschungsprojekt untersucht deshalb die Voraussetzungen einer wiederkehrenden Beschäftigung von Alppersonal.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
- Institut(e) Agronomie
- Forschungseinheit(en) Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie
- Förderorganisation Schweizerische Eidgenossenschaft (Bundesverwaltung)
- Laufzeit (geplant) 01.08.2023 - 31.07.2025
- Projektleitung Prof. Dr. Sandra Contzen
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Projektmitarbeitende
Prof. Dr. Sandra Contzen
Alexander Röösli
Michael Feller
Thomas Blättler -
Partner
Schweizerischer Alpwirtschaftlicher Verband (SAV)
Bundesamt für Landwirtschaft BLW - Schlüsselwörter Schweiz, Alpwirtschaft, Alppersonal, Saisonarbeit
Ausgangslage
Dieses Gebiet wird von mehr als 7'000 Alpbetrieben bewirtschaftet, auf denen rund 300'000 Normalstösse gesömmert werden. In diesen Alpbetrieben arbeiten rund 17'000 Älplerinnen und Älpler. Die Schweizer Alpwirtschaft übernimmt wichtige wirtschaftliche, ökologische und traditionserhaltende Funktionen. Diese können ohne die vielen Älpler*innen, nicht erhalten werden. Es ist jedoch herausfordernd, langjähriges Alppersonal zu rekrutieren. Die Arbeit ist hart, die Tage sind lang und die Löhne bescheiden. Wie generell in der Landwirtschaft ist auch in der Alpwirtschaft die Nachfrage nach Personal deutlich höher als das Angebot. Deshalb ist es für Alpverantwortliche besonders wichtig, die Attraktivitäts- und Loyalitätsfaktoren des Personals zu verstehen und zu wissen, was dieses von der Alp als Arbeitsort erwartet. Seit rund 10 Jahren gab es keine Untersuchung zur Situation des Alppersonals mehr. So hat unter anderem der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) auf den Bedarf an detaillierterem Wissen zum Alppersonal hingewiesen. Das vorliegende Forschungsprojekt nimmt dieses Anliegen auf und analysiert die Situation des Alppersonals mit einem spezifischen Fokus auf die wiederkehrende Alpbeschäftigung.
Vorgehen
Methodisch kombiniert das Projekt eine quantitative Online-Befragung, vertiefende qualitative Interviews und partizipative Workshops. Im Rahmen letzterer werden zusammen mit Stakeholdern Handlungsempfehlungen entwickelt. Diese und das empirische Wissen werden durch die Projektpartner*innen zielgruppenspezifisch aufbereitet und verbreitet, damit a) v.a. Alpbesitzende sie verwenden und ideale Rahmenbedingungen für eine langfristige Bewirtschaftung ihrer Alpen schaffen können, und b) zusammen mit Wirtschaftspartnern die Förderung von Erwerbskombinationen (Sommer-Winter) geprüft werden kann.