Langlebigkeit von traditionellen Holzdächern in der Schweiz

Erforschung von Alternativen und Unterstützung von Eigentümer*innen, Handwerker*innen sowie kantonalen und nationalen Institutionen bei der Förderung traditioneller Holzdächer im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung.

Steckbrief

  • Lead-Departement Architektur, Holz und Bau
  • Institut Institut für Baustoffe und biobasierte Materialien IBBM
  • Forschungseinheit Fachgruppe Holzmodifikation und Verklebung FGHV
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit (geplant) 01.08.2023 - 31.01.2026
  • Projektverantwortung Patricia Granado Sanzovo
  • Projektleitung Prof. Dr. Thomas Volkmer
  • Projektmitarbeitende Marcel Schnyder von Steegen
  • Partner Parc naturel régional Gruyère Pays-d'Enhaut
    Fonds Landschaft Schweiz
    Amt für Kulturgüter des Kantons Freiburg
    Division monuments et sites, Kanton Waadt
    Berner Heimatschutz
    Association Romande des Tavillonneurs
  • Schlüsselwörter Schindeln, druckimprägniertes Holz, traditionelle Dächer, Holzabdeckungen, Legschindeln

Ausgangslage

Schindeldächer sind eine traditionelle Form der Gebäudeabdeckung mit einem hohen kulturhistorischen, landschaftlichen, ökologischen und handwerklichen Wert. Diese Technik sieht sich heute konfrontiert mit dem Verlust der Langlebigkeit von Holz und der Konkurrenz von anderen Materialien (Dachziegel, Blech, synthetische Materialien) und Methoden (chemische Behandlung von Holz durch Druckimprägnieren), die eine bessere Haltbarkeit garantieren. Die Langlebigkeit von Naturholz beeinflussen unter anderem die allgemeine Klimaerwärmung, die zunehmend schwankenden Temperaturen und Wetterbedingungen im Winter (abwechselnd Schnee, Regen, Sonne und Hagel ausgesetzt) und sich häufende extreme Wetterereignisse. Alternative Materialien und Methoden sind zwar finanziell attraktiv, wirken sich aber negativ auf die Wirtschaft, die Landschaft und die Umwelt aus. Kund*innen spüren die Auswirkungen der Klimaerwärmung und fordern darum immer häufiger Lösungen für eine längere Lebensdauer von Holz. Dies ist insbesondere in den Alpenregionen der Fall, wo sich die Entwicklung in den nächsten Jahren zu verschärfen droht. In verschiedenen Regionen der Schweiz scheint der Vorbildcharakter von Holzabdeckungen in Frage gestellt zu werden. Aus diesem Grund haben die Partner ein Studienprojekt lanciert, das ökologische, landschaftliche und lokalwirtschaftliche Argumente für die Verwendung von Holz für Bedachungen liefern und alternative Wege für eine bessere Haltbarkeit von Holz aufzeigen soll.

Vorgehen

In einem ersten Schritt befassen wir uns mit den verschiedenen Akteuren der Branche, den Produktionsketten und dem Markt für Dachabdeckungen aus Holz, den für das Druckimprägnieren verwendeten Praktiken und Produkte sowie den Auswirkungen dieses Verfahrens. Das Projekt stützt sich dafür auf Umfragen bei Eigentümerinnen und Eigentümern von Gebäuden mit Holzdächern sowie bei Schindelmachern, eine Datenerhebung in der Druckimprägnierbranche sowie eine Analyse der Umweltauswirkungen der auf dem Markt erhältlichen Produkte. In einer zweiten Phase werden alternativen Techniken erforscht, die der Umwelt und der Landschaft weniger schaden als die derzeit verfügbaren chemischen Druckimprägnierverfahren für Holz. Das Projekt wird zudem eine Lebenszyklusanalyse von Naturholzschindeln, druckimprägniertem Holz und synthetischen Dachziegeln umfassen und so einen direkten Vergleich der verschiedenen Techniken erlauben. Das Endziel des Projekts ist die Entwicklung eines Leitfadens mit klaren Richtlinien und Empfehlungen für eine optimale Verwendung und Erhaltung von Holzbedachungen an verschiedenen Standorten in der Schweiz.

Schindeldächer sind eine traditionelle Form der Gebäudeabdeckung.
Schindeldächer sind eine traditionelle Form der Gebäudeabdeckung.