Nützlingsstreifen im Gemüsebau
Förderung von Nützlingsstreifen im Gemüsebau und Optimierung der Deckfrucht Buchweizen.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
- Institut(e) Agronomie
-
Forschungseinheit(en)
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Pflanzenbau und Biodiversität - Förderorganisation Schweizerische Eidgenossenschaft (Bundesverwaltung)
- Laufzeit (geplant) 01.01.2023 - 31.07.2027
- Projektleitung Stefan Lutter
-
Projektmitarbeitende
Philipp Studer
Rafah Al Naser
Christa Kunz
Michaela Burkhart
Stefan Lutter
Sabrina Winkelmann
Dominik Füglistaller - Partner Bundesamt für Landwirtschaft BLW
- Schlüsselwörter Nützlingsstriefen,Gemüsebau, Moosboden, Nützlinge, Buchweizen
Ausgangslage
Ein- und mehrjährige Nützlingsstreifen weisen ein hohes Potential zur Förderung von Nützlingen und Bestäubern auf. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag in die Stossrichtung des Aktionsplans PSM zur natürlichen Schädlingsregulation und Einsparung von Insektiziden. Ab 1.1.2024 gilt neu 3.5% der Ackerfläche mit Acker-BFF zu belegen. Nützlingsstreifen müssen zwischen 3 und 6 m breit sein. Für den Gemüsebau ist diese Breite nicht ideal. Mit der Bewilligung einer reduzierten Anlagebreite von 1.5 m, aber erhöhter Anlagefrequenz könnte ein Win-Win für Landwirt und Natur entstehen. Dies gilt es zu untersuchen. Bisher gibt es aber keine speziell konzipierte Nützlingsmischung für Moorböden. Doch gerade im Seeland besteht mit dem intensiven Anbau von Gemüse ein hoher Bedarf, PSM einzusparen und Böden zu schonen. Hier gilt es, eine mehrjährige Nützlingsmischung zu entwickeln. Buchweizen kann bei Blühbeginn der Nützlingsmischungen bis zu 80% der Blütendeckung ausmachen und gilt daher als sehr wichtige Mischungsart. Da bisher nur «Buchweizen-Handelsaat» verwendet wird, kann dessen Blühdauer und Attraktivität für Insekten stark schwanken. Hier gilt es, geeignete Buchweizensorten zu erforschen und einzusetzen, um grösstmöglichen Nutzen in der Bestäuber- und Nützlingsförderung zu erzielen. Die Arbeiten der vorgesehenen Forschung tragen zur Verbreitung von Nützlingsstreifen im Gemüsebau bei und zur Schädlingsregulierung in angrenzenden Kulturen.
Vorgehen
(1) Haben 1.5 m breite Nützlingsstreifen ähnliches oder gar höheres Potential als 3 m breite Nützlingsstreifen in der Schädlingsreduktion angrenzender Kulturen? (2) Gibt es einen negativen Randeinfluss bezüglich Auflauf und Blühverhalten der Mischungsarten bei schmalen Streifen im Vergleich zu Streifen zwischen 3 und 6 Metern? --> Es werden Praxisversuche auf 3 Biobetrieben durchgeführt. Folgende zwei Verfahren werden miteinander verglichen. Das Versuchsdesign ist an den Studien von Tschumi et al. (2016) und Luka et al. (2016) angelehnt. (3) Entwicklung einer mehrjährigen Nützlingsmischung für schwarze Böden / Moosböden (Seeland) --> Es werden sowohl wissenschaftliche Blockversuche auf dem Versuchsgelände des Inforama Seeland in Ins, wie auch Vergleichsversuche auf Praxisbetrieben durchgeführt. (4) Welche Buchweizensorte eignet sich als Deckfrucht in Nützlingsstreifen? -->Es wird ein Blockversuch (5 Verfahren, 4 Wiederholungen) auf dem Versuchsgelände der HAFL durchgeführt.