Circular Economy Statusbericht 2024
Basierend auf repräsentativen Umfragedaten wird ein Bericht zum Stand der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz erstellt, bisher unausgeschöpfte Potenziale aufgezeigt, und Wege diskutiert, wie diese zukünftig erschlossen werden können.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Wirtschaft
- Institut(e) Institut Sustainable Business (ISB)
- Strategisches Themenfeld Themenfeld Nachhaltige Entwicklung
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 01.12.2023 - 30.09.2025
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Projektleitung
Prof. Dr. Tobias Stucki
Prof. Dr. Rahel Meili - Projektmitarbeitende Prof. Dr. Tobias Stucki
- Schlüsselwörter Kreislaufwirtschaft, CircularEconomy, Statusbericht
Ausgangslage
Die Kreislaufwirtschaft wird aus ökologischen, politischen, aber auch ökonomischen Gründen zunehmend wichtiger. Die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft macht gerade ein ressourcenarmes Land wie die Schweiz unabhängiger von globalen Lieferketten, und ist somit für die Resilienz der Wirtschaft zentral. Doch Kreislaufwirtschaft ist weit mehr als Recycling. Entsprechend braucht es zur Abbildung der Kreislaufwirtschaft auch nicht nur Informationen zu Recyclingquoten und Abfallmengen, sondern wir müssen wissen, was die Unternehmen tun, um beispielsweise Abfallmenge zu reduzieren oder umweltfreundlicher zu produzieren, zu verpacken und zu versorgen. Kurz: wir müssen besser verstehen, was die Unternehmen dazu veranlasst die Zirkularität Ihrer Aktivitäten zu erhöhen. Nur dann können die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingen gezielt verbessert werden.
Vorgehen
Dafür braucht es neue Daten, welche nicht nur auf Abfallmengen fokussieren, sondern explizit auf die Aktivitäten und Fortschritte abzielen, welche die Abfallmengen reduzieren: wir müssen die Kreislaufwirtschaftsaktivitäten in den Unternehmen erfassen. Gemeinsam haben die BFH und die ETH Zürich ein Konzept zur Abbildung der Kreislaufwirtschaft auf Unternehmensebene entwickelt. Ausgehend von diesem Konzept soll 2024 mit dem KOF Unternehmenspanel eine Datenerhebung durchgeführt werden. Das Panel umfasst 9’300 Schweizer Unternehmen und basiert auf einer geschichteten Zufallsstichprobe. Mit einer erwarteten Rücklaufquote von 30% können so repräsentative Aussagen zur Entwicklung der Kreislaufwirtschaft für verschiedene Industrien, Regionen und Unternehmensgrössenklassen gemacht werden. Ziel ist es, basierend auf diesen Daten einen Bericht zum aktuellen Stand der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu erstellen, bisher unausgeschöpfte Potenziale aufzuzeigen, und Wege zu diskutieren, wie diese zukünftig erschlossen werden können. Bestandteil des Berichts sollen auch spezifische Unternehmensportraits aus der Kreislaufwirtschaft sein. Denn viele positive Beispiele zeigen, dass sich eine Kreislaufwirtschaft in der Praxis durchaus erfolgreich umsetzen lässt. Bei uns soll also explizit der Fortschritt auf Unternehmensebene im Fokus stehen und nicht der Gap bezüglich spezifischen Stoffflüssen.
Ausblick
Wie hat sich aber die Transformation seit 2020 entwickelt, d.h. in welchen Bereichen wurden signifikante Fortschritte erzielt und wo nicht? Haben wirtschaftspolitische Initiativen die Zirkularität der Schweizer Wirtschaft erhöht? Welche Effekte hat der Energiepreisschock oder hatte COVID-19 auf die Bereitschaft der Unternehmen in zirkuläre Aktivitäten zu investieren? Wie waren die einzelnen Industrien davon betroffen? Gibt es grosse regionale Unterschiede in der zirkulären Transformation der Wirtschaft? Diesen oder ähnlichen Fragestellungen sollen im neuen Bericht behandelt und diskutiert werden. Mit der Befragung 2020 ist die Schweiz weltweit das erste Land, welches über repräsentative Informationen zum Stand der Kreislaufwirtschaft auf Unternehmensebene verfügt. Dementsprechend gross war das Medieninteresse zum letzten Bericht mit Meldungen u.a. in Tages Anzeiger, Blick, NLZ. Seit der Publikation des Berichts gab es eine Reihe von Medienanfragen, die ZKB basierte einen internen Bericht auf unserer Studie und in der NZZ konnte ein Meinungsbeitrag platziert werden. Ausserdem wurden unsere Ergebnisse in verschiedenen Industrieverbänden und auch am International Swiss Talent Forum den jugendlichen Talenten aus der ganzen Welt vorgestellt und diskutiert.