Kommunikationsdesign im gewaltfreien Aktivismus

Das Projekt untersucht das Kommunikationsdesign im Umfeld von gewaltfreiem Aktivismus mittels Methoden der Designforschung und -anthropologie.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Hochschule der Künste Bern
  • Institut(e) Institute of Design Research
  • Forschungseinheit(en) Design and Rhetoric
  • Förderorganisation SNF
  • Laufzeit (geplant) 01.10.2022 - 30.09.2026
  • Projektleitung Prof. Dr. Arne Scheuermann
  • Projektmitarbeitende Eliane Gerber
    Julia Anna Eckert
  • Partner Universität Bern

Ausgangslage

Personen und Organisationen, die sich für gewaltfreien Aktivismus einsetzen, verwenden in ihrer Kommunikation oft Poster, Videos, Performances, usw. Dabei wurde das Design solcher Kommunikationsmassnahmen – insbesondere der Umgang mit Bildern – bisher kaum beachtet, auch nicht in der einschlägigen Literatur. Es fehlen Konzepte und Perspektiven, um in diesem Zusammenhang über Gewalt und Gewaltfreiheit zu sprechen, Massnahmen zu identifizieren, zu analysieren und ihre Wirkung zu bewerten. Die Designpraxis und -theorie wiederum brauchen grundlegende Überlegungen zu Gewalt und Gewaltfreiheit, denn weder die Designphilosophie noch pragmatische Anweisungsästhetiken des Designs reflektieren die dazu gängigen Theorien. Hier schliesst das vorliegende Projekt an und untersucht, wie sich Gewaltfreiheit als aktivistische Praxis im Design von Kampagnen niederschlägt und hinterfragt deren Verhältnis.

Vorgehen

Das Projekt gliedert sich in vier Arbeitspakete: Das erste fragt danach, wie Gewalt und Gewaltfreiheit im Designdiskurs konzipiert und verhandelt werden. Dabei sind im Rahmen einer Literaturreview verschiedene Positionen zu identifizieren, zu verorten und kritisch zu behandeln. Im zweiten Arbeitspaket stellt die Forschungsgruppe Thesen über designrhetorische Merkmale aktivistischer Kampagnen auf und analysiert im dritten Arbeitspaket das Kommunikationsdesign in der aktivistischen Praxis anhand dreier Feldstudien. Alle Ergebnisse werden im vierten Arbeitspaket diskutiert und mit empirischen Befunden zu Wirkmechanismen von designrhetorischen Merkmalen verglichen. Basierend auf dieser Untersuchung erfolgt schliesslich das Redesign einzelner Beispiele aus dem gesammelten Kampagnenmaterial, um die gewonnenen Erkenntnisse zu illustrieren.

Ergebnisse

Das Projektteam erarbeitet folgende Resultate: Erstens definiert es einen Gewaltbegriff, der für die Desingforschung fruchtbar ist. Zweitens wird eine design-basierte Analysemethode für die Evaluation von Kommunikationskampagnen gegen Gewalt entwickelt und drittens eine Handreichung für die Gestaltung gewaltfreier Kampagnen veröffentlicht.