Geschlechtergleichstellung in der Sozialhilfe?
Wir untersuchen den Wandel von Normen und Praktiken auf Klient*innen-, Beratungspersonen-, organisationaler und politischer Ebene in verschiedenen Regionen der Schweiz
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Wirtschaft
- Institut(e) Institut New Work (INW)
- Forschungseinheit(en) Diversity, Equity & Inclusion
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.09.2024 - 31.08.2028
- Projektleitung Prof. Dr. Lucia Lanfranconi
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Projektmitarbeitende
Prof. Dr. Lucia Lanfranconi
Tobias Schalk
Joanna Kvale - Schlüsselwörter Sozialhilfe, Geschlecht, Gleichstellung, Intersektionalität, soziale Gerechtigkeit, qualitative Fallstudien, Normen, Praktiken, Wohlfahrtsstaat
Ausgangslage
Das Projekt leistet einen Beitrag zur Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung im Bereich der Armutsbekämpfung (SDG 1), der Geschlechtergleichstellung (SDG 5) und der Reduktion von Ungleichheiten (SDG 10).
Vorgehen
Die Untersuchung fokussiert auf drei Schweizer Kantone, die sich in ihrer Umsetzung der Sozialhilfe und der Geschlechterkultur unterscheiden. In jedem Kanton werden ein städtischer und ein ländlicher Sozialdienst mit einer Datentriangulation auf drei Ebenen untersucht: (1) Analyse der Praktiken der Sozialarbeitenden und der Erfahrungen der Klienten durch Beobachtungen und Interviews (Mikroebene); (2) Analyse der Normen und Praktiken der Sozialdienste durch statistische Analysen und Diskursanalyse von Organisationsdokumenten, Fokusgruppen und Beobachtungen (Mesoebene); (3) Diskursanalyse von Fokusgruppen und Dokumenten und Gesetzestexte seit Beginn des 21. Jahrhunderts auf kommunaler, kantonaler und überkantonaler Ebene (Makroebene). Für jede dieser Ebenen werden wir die Normen und Praktiken der Sozialhilfe anhand von vier Dimensionen analysieren: Zugang und Aufnahme, materielle Unterstützung, persönliche Unterstützung und Sanktionen.
Ausblick
Unser Ziel ist es, auf allen Ebenen Mechanismen, Faktoren und Praktiken zu identifizieren, welche die Geschlechtergleichstellung aus einer intersektionalen Perspektive fördern, sowie diejenigen, die sie behindern. Die Ergebnisse werden mit verschiedenen Akteuren, einschliesslich der Klient*innen, reflektiert, um zielgruppenspezifische Empfehlungen zu entwickeln, die in Merkblättern für die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) und die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK), Kantone und Gemeinden, Sozialdienste und Beratungspersonen, Schulen für Sozialarbeit usw. zusammengefasst werden.