Respiratory Therapists in der Neurologie

Die Tätigkeit in neurologischen Einrichtungen erfordert angesichts der Komplexität der dort behandelten Krankheitsbilder eine spezifische Qualifizierung der «Respiratory Therapist».

Steckbrief

Ausgangslage

Bei Patient*innen mit neurologischen Erkrankungen kann es in verschiedenen Phasen der Grunderkrankung zu einer Schwächung der Atemmuskulatur kommen. Es handelt sich dabei nicht um eine Erkrankung der Lunge, sondern um eine behandelbare Störung der Atemfunktion. Der Bedarf an «Respiratory Therapist» in der Neurologie steigt stetig, und sie werden insbesondere in der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation, oder auch spezialisierten Beatmungszentren eingesetzt. Der Bedarf steigt, da sich die Gesellschaft im Wandel befindet. Dies ist zum einen auf den Anstieg des durchschnittlichen Lebensalters zurückzuführen, zum anderen auf die Zunahme von Patient*innen mit mehreren Erkrankungen (Multimorbidität). Gleichzeitig schreitet auch die Technisierung in diesem Bereich voran, beispielsweise im Hinblick auf Beatmungsgeräte. Immer mehr Patient*innen überleben schwerwiegende Traumata und neurologische Erkrankungen und aus diesem Grund wächst der Bedarf an hochspezialisierten «Respiratory Therapist» im stationären und auch ambulanten Setting (und der Schnittstelle beim Übertritt). Die Tätigkeit in neurologischen Einrichtungen erfordert angesichts der Komplexität der dort behandelten Krankheitsbilder eine spezifische Qualifizierung der «Respiratory Therapist». Der Einsatz von «Respiratory Therapist» ist in manchen Ländern längst etabliert, während dies in der Schweiz in neurologischen Rehabilitationszentren noch nicht Standard ist.

Vorgehen

Ziel ist es, die erweiterten Kompetenzen und Skills von «Respiratory Therapist» bei ihrer Tätigkeit im neurologischen Setting systematisch zu erfassen, deren Kompetenzprofil zu definieren und die Schnittstellen zu anderen Berufsgruppen zu beschreiben. Wir gehen der Frage nach Skepsis oder Anerkennung von Advanced Practitioners in interprofessionellen Teams nach, am Beispiel der Zusammenarbeit mit «Respiratory Therapists» in der Neurologie. Wir wollen das unterschiedliche Erleben von Advanced Practitioners in interprofessionellen Teams erforschen, fördernde und behindernde Faktoren für ein Rollenverständnis in der interprofessionellen Zusammenarbeit sammeln und unterschiedliche Haltungen gegenüber der Implementierung neuer Modelle untersuchen.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen