Gesundheit und Wohlbefinden in neuen Arbeitswelten fördern

Die Umsetzung von New Work wurde während der COVID-19-Krise beschleunigt und erfordert von Arbeitnehmenden und Unternehmen einen Anpassungsprozess. In einem Innovationsprojekt entwickeln wir ein unterstützendes Training.

Steckbrief

Ausgangslage

Arbeitnehmende sind zunehmend gezwungen, ihre Arbeit auf neuartige Weise zu gestalten und zu organisieren. Die Unternehmen sind verantwortlich, dafür den entsprechenden Rahmen zu schaffen und neue Führungsstile und Methoden der Teamarbeit einzuführen. Unsere Hypothese ist, dass ein erfolgreicher Anpassungsprozess sich positiv auf das subjektive Wohlbefinden auswirkt. Hinter diesem Effekt steht eine persönliche Work Design Competence, bestehend aus Planungs-, Selbstmotivations- und Stressvermeidungskompetenz.
Wir möchten diese Work Design Competence für einen grösseren und vielfältigeren Anteil der Erwerbsbevölkerung zugänglich machen. Wir beleuchten vor allem zwei Themen:

  • Die Art und Weise, wie Arbeitnehmer von den Möglichkeiten von New Work profitieren können, ohne unter ihren Schattenseiten zu leiden. Dies ist eine dringende Frage, wie die Phänomene «Quitting» und «grosse Resignation» zeigen.
  • Was sind die Gründe, weshalb verschiedene Teile der Erwerbsbevölkerung in unterschiedlichem Masse von New Work profitieren? Durch statistische Analysen unseres Wirkungsmodells und die Erforschung der tatsächlichen Wirkung der Work Design Competence wollen wir Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden das nötige Wissen bereitstellen, wie sie durch eine erweiterte Work Design Competence zu einem verbesserten subjektiven Wohlbefinden gelangen.

Vorgehen

Das Projekt verfolgt einen Mixed-Methods Ansatz. In der ersten Phase wird ein Wirkungsmodell zur Erklärung des Einflusses von New Work auf das subjektive Wohlbefinden gesucht. Es arbeitet mit multivariaten statistischen Methoden, insbesondere der multiplen Regressionsanalyse und der Strukturgleichungsmodellierung. Diese Methoden werden auf für die Schweizer Erwerbsbevölkerung repräsentative Umfragedaten (Barometer Gute Arbeit) angewandt, die ein breites Spektrum an arbeitsbezogenen persönlichen und umweltbezogenen Variablen abdecken.
In der zweiten Phase werden die Phänomene, Dynamiken und sozialen Interaktionen im Zusammenhang mit New Work und subjektivem Wohlbefinden in 8-12 vertiefenden Fallstudien in Schweizer KMUs untersucht. Das geschieht anhand eines qualitativen Forschungsdesign bestehend aus Expert*inneninterviews und Fokusgruppen.
Die dritte Phase widmet sich der gemeinsamen Entwicklung und randomisierten, kontrollierten Erprobung einer hybriden Trainingsintervention. Sie vermittelt den Arbeitnehmenden die notwendigen Fähigkeiten, um ihr New Work zu verbessern und ein hohes Niveau an subjektivem Wohlbefinden zu erreichen. Die Intervention wird ein Handbuch umfassen, um eine einfache und standardisierte Anwendbarkeit zu gewährleisten.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen